Z Gastroenterol 2009; 47 - P213
DOI: 10.1055/s-0029-1241463

Biodegradierbare Stents zur Therapie benigner Stenosen des Ösophagus – erste klinische Erfahrungen

A Probst 1, M Bittinger 1, H Messmann 1
  • 1Klinikum Augsburg, III. Medizinische Klinik, Augsburg, Germany

Einleitung: Für maligne Ösophagusstenosen ist die dauerhafte Implantation von Metallgitterstents etabliert. Bei benignen Stenosen ist die Implantation nicht entfernbarer Stents problematisch. Möglicherweise stellen neuartige, selbstauflösende Stents hier eine Therapieoption dar. Geeignet scheinen vor allem Stenosen, die trotz wiederholter konventioneller Therapie (Bougierung/Ballondilatation) nicht ausreichend ansprechen.

Ziele: Evaluation des technischen und klinischen Erfolgs biodegradierbarer Ösophagusstents bei benignen Stenosen.

Methodik: Zwischen 08/2008 und 03/2009 wurden bei 4 Patienten 5 biodegradierbare Ösophagusstents implantiert (SX-ELLA Stent Esophageal Degradable BD; Fa. ELLA-CS, s.r.o.; Czech Republic). Bei 3 Patienten bestanden hochgradige peptische Ösophagusstenosen. Alle Patienten hatten von endoskopischen Dehnungsbehandlungen jeweils nur kurzzeitig profitiert. Zweimal lag eine langjährige Refluxkrankheit, einmal eine Hyperazidität bei Gastrinom zugrunde. Bei diesem Patienten erfolgte 5 Monate nach erster Stentimplantation bei refraktärer Rezidivstenose die erneute Stentimplantation. Beim fünften Patienten bestand trotz prophylaktischer Ballondilatation eine beginnende langstreckige Ösophagusstriktur nach zirkulärer ESD eines Barrett-Ösophagus.

Ergebnis: Die Stentimplantation war in allen Fällen komplikationslos möglich. Alle Patienten profitierten klinisch deutlich; die vorbestehende Dysphagie (jeweils Grad 3) war bei allen 5 Patienten umgehend beherrscht (jeweils Grad 0). 3 Stents sind mittlerweile vollständig aufgelöst (3–3,5 Monate nach Implantation). 1–2 Monate nach Stentauflösung waren zwei peptische Rezidivstenosen erkennbar (einmal mit Dysphagie Grad 3 und konsekutiver erneuter Stentanlage, einmal mit Dysphagie Grad 0–1). Die Post-ESD-Striktur blieb nach Stentauflösung eröffnet (Dysphagie Grad 0). Zwei Stents sind bei zu kurzem follow-up noch nicht aufgelöst.

Schlussfolgerung: Biodegradierbare Stents können die Dysphagie bei benignen Ösophagusstenosen gut beherrschen. Bei peptischen Stenosen scheinen Rezidivstenosen nach Stentauflösung allerdings wahrscheinlich. Zur Verhinderung posttherapeutischer Strikturen nach zirkulären endoskopischen Resektionen scheinen biodegradierbare Stents geeignet.