Selbstexpandierende Metallstents vs. Polyethylenstents zur palliativen Therapie von Patienten mit fortgeschrittenem Pankreaskarzinom

Hintergrund: Die Prognose von Patienten mit Pankreaskarzinom ist schlecht und die meisten Patienten sind zum Zeitpunkt der Erstdiagnose nicht resektabel. Die endoskopische Gallengangsdrainage mit Polyethylenstents oder selbst-expandierenden Metallstents ist die Methode der Wahl bei der palliativen Behandlung einer Gallengangsobstruktion.

Ziel: Das primäre Ziel der vorliegenden Studie war die Evaluation des klinischen Follow up nach Implantation von selbstexpandierenden Metallstents oder Polyethylenstents beim fortgeschrittenen Pankreaskarzinom.

Patienten und Methoden: In die vorliegende Studie wurden 175 Patienten mit Gallengangsobstruktion aufgrund eines fortgeschrittenen Pankreaskarzinoms eingeschlossen. Die mediane Überlebenszeit, die Stentoffenheit sowie die stentassoziierten Krankenhausaufenthalte wurden retrospektiv ausgewertet.

Ergebnisse: Bei der Ermittlung der medianen Überlebenszeit ergab sich in beiden Gruppen kein signifikanter Unterschied. Sie lag in der Metallstent Gruppe bei 5,9 Monaten, in der Plastikstent Gruppe bei 4,4 Monaten [p=0,332]. Im Gegensatz hierzu zeigte sich in der Metallstent Gruppe eine signifikant höhere Stentoffenheitsrate [p=0,015]. In der Plastikstent Gruppe ereignete sich bei 33% der Patienten nach durchschnittlich 51 Tagen ein Stentverschluss. Eine deutlich geringere Okklusionsrate zeigte sich bei Patienten mit Metallstent. Hier ereignete sich nur bei 19% der Patienten ein Stentverschluss nach durchschnittlich 126 Tagen. Die Gesamtdauer der Krankenhausaufenthalte nach initialer Implantation eines Metallstents betrug 7 Tage verglichen mit 13 Tagen bei Patienten mit Plastikstents [p<0,001].

Schlussfolgerung: Die Art der verwendeten Gallengangsstents hat keinen Einfluss auf die Überlebenszeit von Patienten mit Pankreaskarzinom. Die Okklusionsrate liegt jedoch bei Plastikstents im Vergleich zu Metallstents signifikant höher. Daher empfehlen wir bei Patienten mit einer Lebenserwartung von mehr als 3 Monaten die Implantation eines Metallstent. Im Gegensatz hierzu empfehlen wir bei Patienten mit einer Lebenserwartung unter 3 Monaten den Gebrauch von möglichst großlumigen Plastikstents.