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DOI: 10.1055/s-0029-1241476
Strategie zur Kostenminimierung bei der mittleren intestinalen Blutung: Kapselendoskopie vs. Doppelballonenteroskopie
Einleitung: Die Kosten einer Kapselendoskopie (KE)- im Vergleich zu einer Doppelballonenteroskopie (DBE) -Untersuchung bei der mittleren intestinalen Blutung aus der Perspektive des Untersuchers (prozedurale oder interne Kosten des Krankenhauses) sind nicht bekannt.
Methoden: Ein Modell vergleicht prozedurale Kosten der diagnostischen, unidirektionalen DBE mit der KE (Szenario 1) bzw. die KE + therapeutische DBE (bei positivem Befund in der KE) mit der uni-direktionalen + therapeutischen DBE (Szenario 2). Sogenannte ‘Break-even' Punkte (Untersuchungsfrequenz mit gleichen Kosten für die jeweiligen Untersuchungsmethode pro Jahr) wurden für die KE vs. DBE bestimmt. Ergebnisse wurden auf eine Patientenkohorte übertragen.
Ergebnisse:Äquivalente Kosten (break-even) für Szenario 1 wurde bei 100 Untersuchungen pro Jahr gefunden. Bei einer Rate an therapeutischen Interventionen von 14% wurde ein break-even von 79 Untersuchungen p.a. im Szenario 2 errechnet.
Personalkosten, Untersuchungszeit, Anzahl der Untersuchungen pro Jahr und die Rate an therapeutischen Interventionen beeinflussten den Vergleich der Untersuchungskosten.
In der Patientenkohorte wurden therapeutische Interventionen in 0 bis 50% der Patienten – je nach Diagnose – vorgenommen. Die KE-basierte Strategie resultierte in prozeduralen Kosten von €830 (initiale DBE: €1076) pro Patient mit Ziel der Diagnosestellung und von €1042 (DBE: €1181) um eine therapeutische Enteroskopie zu erhalten.
Schlussfolgerung: Die Berücksichtigung der Untersuchungszahl pro Jahr und der Vortestwahrscheinlichkeit für eine endoskopische Therapie kann prozedurale Kosten reduzieren. Kosten der DBE-Untersuchung steigen mit sinkender Untersuchungszahl und zunehmender Untersuchungszeit sowie einem bidirektionalen Untersuchungsansatz.