Z Gastroenterol 2009; 47 - P232
DOI: 10.1055/s-0029-1241482

Erste Ergebnisse der konfokalen-Sondenbasierten Lasermikroskopie über eine Punktionsnadel zur Beurteilung der in-vivo Histologie intraabdomineller Organe in einem Schweinemodell

V Becker 1, S von Delius 1, R Voermans 2, T Woodward 3, P Fockens 2, M Wallace 3, A Meining 1
  • 1Klinikum rechts der Isar, München, Germany
  • 2Academic Medical Centre Amsterdam, Department of Gastroenterology and Hepatology, Amsterdam, Netherlands
  • 3Mayo Clinic Jacksonville, Division of Gastroenterology and Hepatology, Jacksonville, United States

Hintergrund: Die Miniproben basierte konfokale Lasermikroskopie (CLE) ermöglicht die histologische Beurteilung der Schleimhaut in-vivo. Eine neuartige Sonde wurde entsprechend miniaturisiert, so dass über eine 22G-Punktionsnadel parenchymatöse Organe erreicht werden können.

Zielsetzung: Anwendung und Beurteilung der ersten Ergebnisse am Schweinemodell. Die Untersuchungen erfolgten über NOTES-Prozeduren.

Material und Methoden: 5 Tiere wurden transgastrisch untersucht; bei 2 Tieren ein transsigmoidaler Zugangsweg gewählt. Die Organe wurde endoskopisch dargestellt (2 Tiere endosonographisch) und mit einer 22G- Punktionsnadel punktiert. Nach Applikation von Fluorescein (5ml, 1%, i.v.) wurde die Miniprobe über die Nadel eingeführt. Nachdem Videosequenzen aufgezeichnet wurden, erfolgte die Biopsieentnahme zur histologischen Untersuchung.

Ergebnis: Die Miniprobe konnte bei allen Versuchstieren komplikationslos angewendet und endosonographisch klar visualisiert werden. Die histologische Gewebestruktur der untersuchten Organe wie das Bindegewebe in Lymphknoten und Fettgewebe, Fasern der Muskulatur, die rote und weiße Pulpa der Milz, das Pankreas und die Leberläppchen und Portalfelder der Leber wurden klar identifiziert. In einzelnen Fällen war die Bildqualität durch Blut um die Minisonde reduziert.

Schlussfolgerung: Die histologische Beurteilung intraabdomineller Organe durch die über eine Punktionsnadel durchgeführte CLE ist im Tiermodell möglich. Diese Technik könnte in Zukunft „in-vivo Biopsien“ während einer Endosonografie oder eines NOTES- Eingriffs ermöglichen.

Abbildung: Abb.1+2 zeigen die Struktur der Milz mit roter und weißer Pulpa. Muskulatur ist durch einzelne Fasern mit Gefäßen zu erkennen (3). Azini des Pankreas umgeben von einem Netz aus retikulären Fasern (4).