Z Gastroenterol 2009; 47 - P240
DOI: 10.1055/s-0029-1241490

Prospektiv randomisierte Studie zum Vergleich zwischen der Spiral-Enteroskopie (SE) und der Doppelballonenteroskopie (DBE) in der Dünndarmdiagnostik

A Adler 1, A Eckardt 1, W Veltzke-Schlieker 1, I Papanikolaou 1, E Giannakoulopoulou 1, B Wiedenmann 1, T Rösch 2
  • 1Charité Universitätsmedizin Berlin – Campus Virchow-Klinikum, Zentrale Interdisziplinäre Endoskopie, Klinik für Innere Medizin m.S. Gastroenterologie, Hepatologie und Stoffwechselerkrankungen, Berlin, Germany
  • 2Zentrale Endoskopieabteilung, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Germany

Einleitung: Die Indikationen für die Enteroskopie des Dünndarms steigen, das Erreichen des tiefen Ileums bleibt eine Herausforderung. Das Endo-Ease Discovery System ist ein spiralgeformter seit 1 Jahr FDA-zugelassener Overtube für die Enteroskopie, der eine schnellere und einfachere Intubation des Ileums i. Vgl. zur Doppelballon-Enteroskopie (DBE) verspricht.

Ziele und Methoden: Es wurde prospektiv randomisiert die Leichtigkeit, Sicherheit + Effizienz der Spiral-Enteroskopie (SE) i.Vgl. zur DBE evaluiert. Ausgewertet wurden: Demografie der Patienten, Indikationen, Tiefe + Zeit für die max. Insertion, tot. Untersuchungszeit, Befunde + Art/Qualität der Therapien, entstandene Traumata in einer Skala von 1–5 (0=kein Trauma –5=Perforation).

Ergebnisse: Bei 20 Pat. wurden SE (15 x peroral, 5 x peranal) und bei 22 DBE (16 x peroral, 6 x peranal) durchgeführt. Indikationen: Suche nach einer Blutungsquelle im Ileum, Tumorsuche (meist Bestätigung des Kapselendoskopiebefundes zur Histo-Sicherung), chron. Bauchschmerzen und Crohn-Diagnostik. Befunde: 19 x Angiodysplasien, 12 x Tumoren (GIST u.a.), 6 x segm. Entzündungen (M. Crohn u.a.), 3 x Schleimhautischämien, 2 x Meckelsche Divertikel. Bei 19 Pat. erfolgreiche APC-Therapie und bei 18 Diagnosesicherung durch die Histologie. Mittl. Zeit um bei der SE den Schraubmechanismus freizusetzen: 8±5 Min. und für die max. Insertionstiefe: 18±8 Min., bei der DBE 64±16 Min. (p<0,05). Mittl. Insertionstiefe bei der SE bei 284±88cm hinter Treitz bzw. der Ileocoecalklappe und bei der DBE 272±82cm (n.s.). Tot. Untersuchungsdauer: 27±11 Min.bei der SE und 86±18 Min. bei der DBE (p<0,05). In >90% Trauma-Score ≤2 bei der SE und der DBE (n.s.). Sicherheit der Positionierung auf dem Rückzug: Bei allen Untersuchern bei der SE exzellent (Maximum in einer 5 teiligen Bewertungsskala), bei der DBE 3 (p<0,05).

Schlussfolgerungen: Die SE erlaubt es, in einer signifikant schnelleren Zeit ähnliche Insertionstiefen wie mit der DBE zu erreichen. Die Positionierung des SE zur Probenentnahme und Therapie ist stabiler als mit der DBE. Das Verfahren kann ähnlich atraumatisch wie die DBE durchgeführt werden. Eine Einarbeitung in den Schraubmechanismus der SE mit einer initialen Trainingsphase ist unabdingbar.