Z Gastroenterol 2009; 47 - P275
DOI: 10.1055/s-0029-1241524

Kontrastverstärkte Endosonografie zur Differenzialdiagnostik chronischer Pankreatitis und Pankreaskarzinom

M Hocke 1, T Topalidis 2, A Stallmach 3, CF Dietrich 4
  • 1Klinikum Meiningen GmbH, Medizinische Klinik II, Meiningen, Germany
  • 2Cytologisches Institut, Hannover, Germany
  • 3Friedrich-Schiller-Universität Jena, Jena, Germany
  • 4Caritas Krankenhaus Bad Mergentheim, Bad Mergentheim, Germany

Ziel der Studie: Ziel der Studie war die Bedeutung der kontrastverstärkten Endosonografie für die Differenzialdiagnose chronische Pankreatitis vom Pankreaskarzinom anhand der Perfusionscharakteristik der dargestellten Mikrogefäße festzustellen.

Einführung: Die Unterscheidung von malignen von benignen Pankreasveränderungen gehören zu einen der größten Herausforderungen der modernen Diagnostik. Eine Verbesserung hat die Möglichkeit der endosonographisch gestützten Feinnadelpunktion ergeben. Insbesondere jedoch die Möglichkeit einer Zellstreuung bei Tumorpunktionen lässt die Möglichkeit einer nichtinvasiven Methode als vorteilhaft erscheinen.

Patienten und Methode: Es wurden 254 Patienten mit unklaren Pankreasläsionen [Alter: 63±10 Jahre; Geschlecht: w/m 98/156] mithilfe der normalen Endosonografie sowie mit der kontrastversträkten Endosonografie im Powerdoppler-Mode bzw. Bicolor-Doppler-Mode untersucht (Hitachi EUB 525, Aloka alpha 5, SonoVue®, 2,4ml, Bracco). Für eine maligne Läsion wurde sich entschieden, wenn folgende Kriterien vorlagen:

  • keine Vaskularisation in der Läsion im Powerdoppler vor Kontrastmittelgabe,

  • Nachweis irregulärer, rarefizierter Gefäße mit Kalibersprüngen in der Läsion nach Kontrastmittelgabe,

  • kein Nachweis venöser Gefäße in der Läsion, 4. RI >0,7 in Arterien (Goldstandard: Operation oder positive Zytologie in nachfolgender EUS Feinnadelpunktion).

Die Kriterien für das Vorliegen einer chronischen Pankreatitis mit Pseudotumor waren:

  • Keine oder spärliche Gefäße im Powerdoppler in der Läsion vor Kontrastmittelgabe,

  • reichlich und netzartig über die Läsion hinziehende Gefäße nach Kontrastmittelgabe,

  • Nachweis von venösen Gefäßen in der Läsion, 4. RI <0.7.

Ergebnisse: Mit der konventionellen Endosonografie konnte in der Unterscheidung maligne-benigne eine Sensitivität von 82,1% und eine Spezifität von 82,6% erreicht werden. Benutzte man die Kontrastmittelkriterien, wurden 152 von 162 Patienten mit Pankreaskarzinom (Sensitivität 93,8%) und 89 von 92 Patienten mit chronischer Pankreatitis (Spezifität 96,7%) richtig erkannt.