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DOI: 10.1055/s-0029-1241588
Effektivität einer Tenofovir DF (TDF) Monotherapie in Abhängigkeit vorbestehender HBV-Resistenzmusterstationen bei Nukleosid/Nukleotid-Analoga-vorbehandelten Patienten
Hintergrund: In randomisierten Studien konnte kürzlich eine starke antivirale Wirksamkeit von TDF bei unvorbehandelten und Lamivudin(LAM)-resistenten HBeAg-positiven und -negativen Patienten gezeigt werden. In vitro-Studien zeigen jedoch eine Beeinflussung der Effektivität von TDF durch LAM- oder ADV-Resistenz.
Methoden: In 19 europäischen Zentren wurden alle TDF behandelten Patienten retrospektiv analysiert. HBV-DNA-(Roche Monitor, Nachweisgrenze 400 Kopien/ml), ALT- und Kreatinin-Spiegel wurden zu Therapiebegin und alle folgenden 3 Monate gemessen. HBV-Resistenz wurde durch Direktsequenzierung aus verfügbaren Serumproben vom Zeitpunkt des Therapiebegins ermittelt. Response auf TDF wurde definiert als HBV-DNA-Spiegel <400 Kopien/ml und mittels Kaplan-Meier Analysis ausgewertet.
Ergebnis: 160 Patienten mit vorausgegangener Nuleosid/Nukleotid-Analoga Behandlung (m/w: 118/42, mittleres Alter 45±13 Jahre [18–76], 115 HBeAg positiv, mittlere HBV-DNA 6,7±1,6 [4–10] log Kopien/ml) wurden eingeschlossen. Alle Patienten wurden mit TDF 300mg/Tag Monotherapie für eine mediane Dauer von 21 [6–74] Monaten behandelt. Durch Sequenzanalyse in 113 verfügbaren Serumproben wurden LAM- oder ADV-Resistenz-assoziierte Mutationen bei 70 (204I, 204V, 180M+204I, 180M+204V, 180M+204V+173L bei 11, 16, 10, 30 und 3 Patienten) und bei 21 Patienten (181T, 181V, 236T, 181T+236T, 181V+236T bei 4, 2, 9, 3 und 3 Patienten) gefunden. Die Wahrscheinlichkeit der kompletten HBV-Suppression <400 Kopien/ml lag bei allen Patienten bei 89%. Bei keinem Patienten kam es zu einem virologischen Durchbruch (>1 log IU/ml). Für Patienten mit HBV-Wildtyp, LAM- oder ADV-Resistenz betrug die Gesamtwahrscheinlichkeit der Suppression der HBV-DNA <400 Kopien/ml 100%, 100% und 52%. Unterschiedliche Mutationsmuster innerhalb der Patientengruppen mit LAM oder ADV-Resistenz hatten keinen Einfluss auf die Response, LAM-Resistenz-assozierte Mutationen zeigten lediglich einen Einfluss auf die Dauer bis zur Suppression der HBV-DNA <400 Kopien/ml.
Schlussfolgerung: Das Muster LAM-Resistenz-assoziierter Mutationen hat keinen Einfluss auf die TDF-Response. Patienten mit ADV-Resistenz zeigen unabhängig vom ADV-Resistenzmuster im Verlgeich zum Wildtyp bzw. LAM-Resistenz Patienten eine verminderte virologische Response.