Z Gastroenterol 2009; 47 - P352
DOI: 10.1055/s-0029-1241600

Stellt eine watch-and-wait Strategie eine adäquate Therapieoption bei Patienten mit H. pylori negativem gastralem MALT-Lymphom im Stadium I dar?

W Fischbach 1, E Al-Taie 2, O Al-Taie 1
  • 1Klinikum Aschaffenburg, Medizinische Klinik II, Aschaffenburg, Germany
  • 2Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie der Universität Würzburg, Würzburg, Germany

Hintergrund: Die H. pylori Eradikation stellt die Standardtherapie bei Patienten mit gastralem H.p. positivem Marginalzonen-B-Zell-Lymphom vom MALT-Typ im Stadium I dar und führt in 80% zu einer kompletten Lymphom-Regression und zu exzellenten Langzeitergebnissen. Im Falle einer histologischen minimalen Residualerkrankung nach erfolgreicher H. pylori Eradikation stellt eine watch-and-wait Strategie eine gute Option dar. Kürzlich wurde gezeigt, dass bei Patienten mit H. pylori negativem gastralen MALT-Lymphom eine Eradikationstherapie ebenfalls zur Lymphomregression führen kann. Jedoch wurde bislang über Erfahrungen zu einer watch-and-wait Strategie bei H. pylori negativem MALT-Lymphom nicht berichtet.

Methoden: 7 Patienten (4Männer, 2 Frauen; Alter 71,5 (65–80) Jahre) mit H. pylori negativem gastralen MALT-Lymphom im Stadium I erhielten weder eine Bestrahlung noch eine operative oder chemotherapeutische Behandlung, sondern wurden regemäßig klinisch und endoskopisch-bioptisch im Verlauf kontrolliert.

Ergebnisse: Eine Eradikationstherapie wurde bei 3 Patienten durchgeführt, ein weiterer Patient erhielt eine PPI-Therapie. Während eines Follow-up von 19,5 (7–38) Monaten zeigte 1 Patient eine stabile Erkrankung mit kleinen nodulären Läsionen, 2 Patienten entwickelten eine komplette Remission des Lymphoms. Bei 3 weiteren Patienten fand sich im Verlauf lediglich eine minimale histologische Residualerkrankung. Eine Lymphomdissemination oder hochmaligne Transformation wurde nicht beobachtet.

Schlussfolgerung: Eine watch-and-wait Strategie scheint eine Option bei Patienten mit H. pylori negativem gastralen MALT-Lymphom im Stadium I darzustellen, sofern regelmäßige klinische und endoskopisch-bioptische Verlaufskontrollen erfolgen.