Z Gastroenterol 2009; 47 - P386
DOI: 10.1055/s-0029-1241631

Die Expression von HDAC-Isoenzymen als prognostischer Marker des hepatozellulären Karzinoms

K Quint 1, A Agaimy 2, D Neureiter 3, M Ocker 1
  • 1Universitätsklinikum Erlangen, Medizinische Klinik 1, Erlangen, Germany
  • 2Universitätsklinikum Erlangen, Institut für Pathologie, Erlangen, Germany
  • 3Salzburger Landeskliniken, Institut für Pathologie, Salzburg, Austria

Hintergrund: Inhibitoren der Histondeacetylasen (HDAC) sind ein neues vielversprechendes Therapieprinzip in der Therapie solider Tumore, inkl. des hepatozellulären Karzinoms (HCC). Aus anderen Tumorentitäten ist bekannt, dass die Expression von HDAC-Isoenzymen einen unabhängigen Prognosefaktor darstellt.

Methoden: Mittels Tissue Microarrays wurden primäre HCCs sowie angrenzendes Normalgewebe von insges. 60 Patienten (m: 55, w: 5; 63±9 Jahre) immunhistologisch für die Expression von HDAC1–3 analysiert. Die Auswertung erfolgte verblindet und semiquantitativ durch Bestimmung von Intensität und Extensität durch zwei unabhängige Pathologen.

Ergebnisse: Das Staging der untersuchten HCCs zeigte folgende Verteilung: pT1 36 (60%), pT2 16 (26,7%), pT3 7 (11,7%), pTx 1 (1,7%). Das Grading der HCCs war G1 25 (41,7%), G2 (43,3%), G3 9 (15%). Der Summenscore aus Expression und Intensität der HDAC-Isoenzyme korrelierte im Tumorgewebe signifikant (p<0,01) mit dem Grading (HDAC1 r=0,442; HDAC2 r=0,342; HDAC3 r=0,393), wobei die Intensität eine höhere Korrelation als die Extensität aufwies. HDAC1 zeigte insgesamt die größte Korrelation mit dem Grading der untersuchten HCCs. Interessanterweise zeigte sich keine Korrelation zwischen der Expression von HDAC-Isoenzymen und dem Staging der Tumore. Die Expression von HDAC1–3 im Normalgewebe war ebenfalls unabhängig von Grading und Staging im Tumor.

Schlussfolgerung: Die Expression von HDAC1–3 steigt mit zunehmender Dedifferenzierung im HCC an und könnte ein neuer Biomarker für Therapien mit HDAC-Inhibitoren sein.