Z Gastroenterol 2009; 47 - P429
DOI: 10.1055/s-0029-1241673

Vergleich der Formalinfixierung mit der Luftfixierung von Probenmaterial nach Endosonographisch gestützter Feinnadelaspiration

T Pickartz 1, M Evert 2, M Lerch 1, U Wahnschaffe 3
  • 1Uniklinikum Greifswald, KIM A; Gastroenterologie, Greifswald, Germany
  • 2Uniklinikum Greifswald, Institut für Pathologie, Greifswald, Germany
  • 3Evangelisches Waldkrankenhaus Spandau, Innere Medizin I; Gastroenterologie, Berlin, Germany

Einleitung: Nach endosonographisch gestützter Feinnadelaspiration (EUS-FNA) ist die Lufttrocknung des dünn ausgestrichenen Aspirats die derzeit übliche Fixierungsmethode. In mittels der EUS-FNA gewonnen Material, verglichen wir eine Formalinfixierung mit der Standard-Luftfixierung.

Patienten und Methode: Von 12/2006–05/2008 wurden 160 konsekutive Patienten mittels EUS-FNA punktiert. Das gewonnene Material wurde auf Objektträgern ausgestrichen und nach Lufttrocknung in Standardfärbungen untersucht (Gruppe A). Von 06/2008–09/2008 wurden 80 konsekutive Patienten mittels EUS-FNA punktiert. Das gewonnene Material wurde in 2ml Formalin fixiert. Anschließend wurden die visuellen Bestandteile der Probenlösung entnommen und zur histologischen Beurteilung in Paraffin eingebettet. 2–4 Aliquotes (je 0,5ml) der Probenlösung wurden 10 Min bei 1000 U/Min in der Zytozentrifuge (Cytospin 4, Shandon) zentrifugiert. Die auf dem Objektträger konzentrierten zellulären Bestandteile wurden anschließend in Standardfärbungen untersucht (Gruppe B). Die Richtigkeit der mittels EUS-FNA erhobenen Befunde wurde durch eine nachfolgende Operation oder die Verlaufskontrolle über 6–18 Monate kontrolliert.

Ergebnisse: Unter der Fragestellung einer malignen Grunderkrankung erbracht die EUS-FNA in der Gruppe A bei 139/160 (87%) Patienten und in der Gruppe B bei 71/80 (88%) eine richtige Diagnose. In Gruppe A und Gruppe B ergab sich eine Sensitivität von 0,764 bzw. 0,728 und ein negativ prädiktiver Vorhersagewert von 0,839 bzw. 0,830. Die diagnostische Genauigkeit betrug in Gruppe A: 0,868 und in Gruppe B: 0,886.

Diskussion: Die Formalinfixierung von in der EUS-FNA gewonnenen Probenmaterial ist der Standard-Luftfixierung gleichwertig. Darüber hinaus ist die Untersuchung mit Formalin fixierung für den Endoskopiker und den Pathologen einfacher zu handhaben und weniger zeitaufwendig. Dabei wird das gewonnene Probenmaterial dauerhaft fixiert und erlaubt eine spätere Nach- und Referenz befundung. Bei Gewinnung von zusammenhängendem Gewebe (Punktionszylinder) ermöglicht die Formalinfixierung eine histologische und immunhistologische Probenbefundung.