Z Gastroenterol 2009; 47 - P442
DOI: 10.1055/s-0029-1241686

Kryptogene Panenteritis bei einem 28-jährigen mit schwerer Mangelernährung

JU Jetschmann 1, A Fechner 1, M Plauth 1
  • 1Städtisches Klinikum Dessau, Innere Klinik/Gastroenterologie, Dessau, Germany

Ein 26-jähriger Berufssoldat fiehl wegen wässriger Diarrhoe, Übelkeit, Erbrechen, abdomineller Schmerzsymptomatik, Leistungsschwäche und 15kg Gewichtsverlust auf. Vor 3 Jahren war der Patient im Balkan stationiert. Bis zu diesem Zeitpunkt sind keine Vorerkrankungen bekannt.

Bei der körperlichen Untersuchung zeigen sich Ödeme an den Unterschenkeln, Armen, Gesicht und Augenlidern. Im Labor fällt eine Leukozytose mit Linksverschiebung auf. Sämtliche Erregerdiagnostik fällt negativ aus. Im Fastentest mit Bestimmung der Stuhlelektrolyte zeigt sich das Mischbild einer sekretorischen und osmotischen Diarrhoe.

In der apparativen Diagnostik fällt im UKG eine eingeschränkte, später reversible EF auf. In den Endoskopien zeigen sich eine Soorösophagitis sowie im Verlauf fibrinbelegte jejunale Erosionen. Histologisch zeigt sich eine chronische, eosinophilenhaltige floride Entzündung mit einzelnen Kryptenabszessen. Eine Sprue, ein M. Whipple sowie ein T-Zell Lymphom werden ausgeschlossen. In der Referenzpathologie wird das Bild einer chronisch infektiösen Jejunitis beschrieben.

Unter der Diagnose einer chronisch infektiösen Panenteritis ohne Erregernachweis erfolgt die Behandlung entsprechend der Literatur mit Prednisolon über 12 Wochen in Kombination mit Ciprofloxacin und Metronidazol. Darunter kommt es zum kompletten Rückgang der klinischen Symptome und Gewichtszunahme einhergehend mit voller Leistungsfähigkeit.