Onkologie - Brustkrebs: Acetylsalicylsäure ohne protektiven Effekt

Acetylsalicylsäure und nichtsteroidale Antiphlogistika können das Risiko für kolorektale Karzinome senken, wie sich in der Vergangenheit gezeigt hat. Für das Mammakarzinom waren die Ergebnisse bei postmenopausalen Frauen bisher widersprüchlich, zum Einsatz bei prämenopausalen Frauen gibt es kaum Daten. A. H. Eliassen et al. beschäftigten sich nun mit diesem Thema. Arch Intern Med 2009; 169: 115-121

Die Autoren schlossen in ihre Untersuchung 112292 Teilnehmerinnen der Nurses' Health Study II ein, die zu Beginn der Studie 1989 zwischen 25 und 42 Jahre alt und nicht an Krebs erkrankt waren. Die Beobachtungsperiode erstreckte sich bis Juni 2003. In Fragebögen gaben die Frauen regelmäßig Auskunft zur Einnahme von Acetylsalicylsäure, anderen nichtsteroidalen Antiphlogistika oder Acetaminophen. Zudem wurden Risikofaktoren für ein Mammakarzinom erfasst. Die Autoren analysierten, ob ein Zusammenhang zwischen der Einnahme der Medikamente und dem Brustkrebsrisiko bestand.

Im Beobachtungszeitraum erkrankten 1345 Frauen an einem Mammakarzinom. Die regelmäßige Einnahme von Acetylsalicylsäure hatte allerdings keinen signifikanten Einfluss auf das Brustkrebsrisiko (relatives Risiko 1,07). Auch Dauer und Häufigkeit der Einnahme wirkten sich nicht aus, ebensowenig zeigte sich ein Zusammenhang mit dem Hormonrezeptorstatus. Ein ähnliches Ergebnis fand sich für andere nichtsteroidale Antiphlogistika und Acetaminophen, wenngleich bei einer gegenwärtigen regelmäßigen Einnahme nichtsteroidaler Antiphlogistika das Brustkrebsrisiko leicht erhöht war (relatives Risiko 1,16, nicht signifikant).

Inflammatorisches Karzinom: diffuse Verdichtung des gesamten Drüsengewebes (Quelle: S.H. Heywang-Köbrunner, I. Sohreer, Bildgebende Mammadiagnostik, Thieme 2003).