Mikroreplantationen nach Amputationsverletzungen an der Hand werden seit Entwicklung
mikrochirurgischer Techniken in Replantationszentren zunehmend routinemäßig durchgeführt.
Makroreplantationen sind demgegenüber noch seltene Amputationsverletzungen, die an
das Replantationszentrum eine Herausforderung stellen und für den Verletzten entscheidende
Konsequenzen nach sich ziehen können. Während die Replantation eines einzelnen Langfingers
auch bei eingeschränkten funktionellen Ergebnissen die Gebrauchsfunktion der übrigen
Hand weitestgehend erhält, sind die Anforderungen an die Funktion einer replantierten
Extremität wesentlich größer. Darüber hinaus kann eine Makroreplantation trotz erfolgreicher
Operation auch systemische, kardiopulmonale Folgen haben, die einen Aufenthalt auf
der Intensivstation notwendig machen. Der operative Erfolg wird durch die Therapie
während des intensivstationären und rehabilitativen Behandlungsverlaufs entscheidend
geprägt. Makroamputationsverletzungen der unteren Extremität sind seltener im Vergleich
zur oberen Extremität. Die Replantation einer unteren Extremität ist darüber hinaus
mit zusätzlichen Problemen assoziiert, die die teilweise nicht unerhebliche Beinlängendifferenz
und plantare Dys- und Hypästhesien beinhalten und das funktionelle Ergebnis beeinflussen.
Der folgende Artikel soll das Verletzungsmuster der Makroamputation und die Möglichkeit
der Makroreplantation am Beispiel der oberen Extremität diskutieren. Vor diesem Hintergrund
soll das notwendige Wissen für zukünftige Mikrochirurgen und erstbehandelnde Ärzte
aus Sicht eines Replantationszentrums vermittelt werden und dabei die Vorbereitung,
Indikationsstellung und Durchführung beschreiben.
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Dr. med. Christoph Hirche
Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Klinik für Hand-, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Schwerbrandverletztenzentrum Klinik für Plastische und Handchirurgie der Universität Heidelberg
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