Der Klinikarzt 2009; 38(12): 567
DOI: 10.1055/s-0029-1245053
Kongressbericht

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Die mykologische Diagnostik im Wettlauf mit der Zeit - Aspergillose: wie früh kann eine Therapie sein?

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Publication Date:
07 January 2010 (online)

 

Patienten mit invasiver Aspergillose sollten möglichst früh eine wirksame antimykotische Therapie erhalten. Risikofaktoren wie eine Aspergillus-Kolonisation, antibiotikarefraktäres Fieber, Läsionen im CT oder Lunge, Antigennachweise (Galactomannan (GM) oder beta-Glucan) gelten als wegweisende Indikatoren. Diese Marker sind jedoch nicht hinreichend aussagefähig, um sämtliche Patienten, die eine invasive Mykose entwickeln, rechtzeitig zu behandeln. Dies hat zur Folge, dass hämatologische Risikopatienten vielfach eine Prophylaxe mit schimmelpilzwirksamen Antimykotika erhalten. Dadurch wird die Sensitivität des Galaktomannan-Nachweises reduziert und der Nachweis von Durchbruchinfektionen erschwert [1].

Voriconazol ist nach aktuellen Leitlinien die Substanz der Wahl in der Erstlinientherapie der invasiven Aspergillose [2]. Da ein Prophylaxeversagen eher auf mangelnder Wirkstoffexposition als auf unzureichender antimyzetischer Wirksamkeit beruht, kann der therapeutische Einsatz von Voriconazol als adäquat erachtet werden. Die Substanz hatte sich in einer randomisierten Studie bei invasiven Aspergillosen gegenüber Amphotericin B als überlegen gezeigt [3].

Literatur

  • 01 Marr KA . et al . Clin Infect Dis. 2005;  40 1762-1769
  • 02 Walsh TJ . et al . Clin Infect Dis. 2008;  46 327-360
  • 03 Herbrecht R . et al . N Engl J Med. 2002;  347 408-415
  • 04 Mahony JB . Clin Microbiol Rev. 2008;  21 716-747
  • 05 Donnelly JP . PCR: a useful tool for the diagnosis of aspergillosis: ECCMID 2009, Workshop EW06. 
  • 06 Tuon FF . Rev Iberoam Micol. 2007;  24 89-94
  • 07 http://www.isham.org/Groups.htm
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