Rofo 2010; 182(2): 111
DOI: 10.1055/s-0030-1247203
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Präoperatives Staging des papillären Schilddrüsenkarzinoms - CT der Sonografie überlegen?

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Publication Date:
28 January 2010 (online)

 

Die Ausdehnung eines gesicherten papillären Schilddrüsenkarzinoms ist von hoher Bedeutung für das operative Vorgehen. Eine Dissektion der lateralen Lymphknoten wird beispielsweise nur dann durchgeführt, wenn präoperativ der Verdacht auf eine Metastasierung in laterale Lymphknoten besteht. Eine koreanische Arbeitsgruppe untersuchte die diagnostische Genauigkeit von Sonografie und Computertomografie beim präoperativen Staging. AJR Am J Roentgenol 2009; 193: 871–878

Choi et al. schlossen 299 Patienten (255 Frauen, 44 Männer) zwischen 24 und 74 Jahren in ihre Untersuchung ein. Bei allen Patienten war zwischen Februar 2006 und April 2007 die Diagnose eines papillären Schilddrüsenkarzinoms gestellt worden. Präoperativ wurden eine hochauflösende Sonografie und eine CT, jeweils durch erfahrene Untersucher, durchgeführt. Mit beiden bildgebenden Verfahren wurden zur Bestimmung der T-Kategorie die Tumorgröße, die Invasion von Umgebungsstrukturen sowie extrathyroidale Manifestationen beurteilt. Die Mediziner bestimmten das N-Stadium anhand von sonografisch oder im CT auffälligen Lymphknoten im lateralen Kompartment (Level II-V) und medialen Kompartment (Level VI).

Rezidivdiagnostik eines papillären Schilddrüsenkarzinoms bei einer 69-jährigen Patientin. CT ohne KM wegen eingeschränkter Nierenfunktion (Schober O./Heindel W (Hrsg.). RRR TET-CT. Thieme 2008).

Die Kohorte wurde in 2 Gruppen stratifiziert: 1. Patienten mit einem Mikrokarzinom (Tumorgröße ≤ 10 mm Durchmesser) und 2. Patienten mit einer Tumorgröße oberhalb von 10 mm.

Die Sonografie erwies sich als das genauere Verfahren bei der Bestimmung der extrathyroidalen Tumorausdehnung und bei der Untersuchung des Befalls des kontralateralen Schilddrüsenlappens. Auch bei der Einschätzung der lateralen Lymphknoten war die Sonografie genauer als die Computertomografie. Nur bei der Beurteilung der medialen Lymphknoten zeigte die Computertomografie eine höhere Sensitivität als die Sonografie. Es zeigte sich, dass die Kombination aus Sonografie und Computertomografie für die Einschätzung der lateralen Lymphknoten keine Vorteile gegenüber der alleinigen Sonografie erbrachte. Beim Vergleich der Subgruppen stellte sich heraus, dass beim Mikrokarzinom keine deutlichen Unterschiede der diagnostischen Genauigkeit der beiden untersuchten bildgebenden Verfahren bestanden.

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