Suchttherapie 2010; 11(1): 7
DOI: 10.1055/s-0030-1249758
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Für Sie notiert – Zum Tode Hans-Jürgen Quathamers

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Publication Date:
09 March 2010 (online)

 

Wenige Tage vor Weihnachten schied Dr. Hans-Jürgen Quathamer durch eigene Hand aus dem Leben. Dr. Quathamer war Neurologe und Psychiater sowie Leiter des Sozialpsychiatrischen Dienstes im Landkreis Harburg und substituierte Patienten zwischen Hamburg und Lüneburg. Gegen ihn wurde vor allem wegen des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz Anklage erhoben. Spiegel Online berichtete ausführlich unter http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-68525311.html und betont, "der Mediziner wurde offenbar auch Opfer der komplizierten Regeln zur Behandlung Drogensüchtiger". Um H.-J.Quathamers Freitod ist eine Debatte entbrannt, welchen Anteil daran Straf- und Regressverfahren im Zuge der niedersächsischen Ermittlungen gegen Substitutionsärztinnen und -ärzte haben. Eine Zusammenstellung von Nachrichten und Texten zum Tode H.-J.Quathamers finden Sie in der Januar-Ausgabe von dgs-info.

Der Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Suchtmedizin hat zum Tode H.-.J. Quathamers folgende Erklärung verfasst: "Die Nachricht vom Freitod Hans-Jürgen Quathamers hat uns tief getroffen und berührt. Unsere Gedanken sind vor allem bei den Angehörigen, die in dieser schweren Zeit jede Unterstützung verdienen. Der Kollege Quathamer war seit 1990 Leiter des sozialpsychiatrischen Dienstes im Kreishaus der Stadt Winsen an der Luhe und in Nebentätigkeit substituierender Arzt und hat diese Aufgabe mit großem fachlichen und persönlichen Engagement ausgefüllt. Wir sind bestürzt, daß Herr Kollege Quathamer keinen anderen Weg aus seiner persönlichen Lebenssituation gesehen hat. Im Namen der Mitglieder und des Vorstandes der Deutschen Gesellschaft für Suchtmedizin."

Dr. Klaus Behrendt, Hamburg

Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Suchtmedizin

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