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DOI: 10.1055/s-0030-1250095
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Neuroendokrine Tumoren des Gastrointestinaltrakts
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
17. August 2010 (online)
Neuroendokrine Tumoren (NET) haben in den letzten 35 Jahren an Häufigkeit zugenommen. Zeitgleich hat sich auch die Prognose der Patienten wesentlich verbessert, da die Mehrzahl dieser Tumoren heutzutage in einem frühen Stadium festgestellt wird.
Bei den NET des Magens erfolgt die Diagnose nicht selten durch Zufall im Rahmen einer Gastroskopie aus anderem Grund. Die meisten dieser asymptomatischen, gut differenzierten Magen-NET sind kleiner als 2 cm im Durchmesser. Gut differenzierte NET des Magens (sogenannte Typ-1- oder Typ-2-Karzinoide) bis 2 cm Größe sollen endoskopisch reseziert werden. Eine Operationsindikation besteht bei allen NET Typ 1 und 2 von einer Größe > 2 cm sowie alle Magen-NET Typ 3 und 4.
NET des Dünndarms imponieren klinisch oft erst im Stadium der Lebermetastasierung, da erst dann die typische Klinik mit Flush und Diarrhöen auftritt. Die Indikation zur Resektion des Primarius mit Lymphadenektomie ist immer gegeben, in vielen Fällen auch bei Vorliegen von Fernmetastasen, um Komplikationen wie eine Ileussituation zu vermeiden und den Proliferationsstimulus zu reduzieren. NET des Kolons und Rektums sind sehr selten, haben eine eher schlechte Prognose und müssen onkologisch radikal reseziert werden.
Quellenangaben
- 1 Goretzki P E, Starke A, Akca A. Neuroendokrine Tumoren des Pankreas. Allgemeine Viszeralchirurgie up2date. 2008; (4) 281-297
- 2 Modlin I, Oberg K, Chung D et al. Gastroenteropancreatic neuroendocrine tumours. Lancet Oncol. 2008; 9 61-72
- 3 Rindi G, Klöppel G, Ahlman H et al. TNM staging of foregut (neuro)endocrine tumors: a consensus proposal including a grading system. Virchows Arch. 2006; 449 395-401
- 4 Ruszniewski P, Fave G, Cadiot G et al. Well-differentiated NE gastric tumors/carcinomas. Neuroendocrinology. 2006; 84 158-164
- 5 Wittekind C, Meyer H-J (Hrsg). TNM-Klassifikation maligner Tumoren, 7. Aufl.. Weinheim: Wiley-VCH; 2010
Prof. Dr. D.K. Bartsch
Klinik für Visceral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH, Standort Marburg
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