Rofo 2010; 182 - RK410_3
DOI: 10.1055/s-0030-1252373

Fallstricke bei der Diagnose und Begutachtung der Asbestose

B Rehbock 1
  • 1Praxis für Diagnostische Radiologie am, St. Hedwig Krankenhaus Berlin, Berlin

Pulmonale und pleurale Berufserkrankungen werden international standardisiert mit der ILO (International Labour Office)- Klassifikation evaluiert. Basis der ILO – Klassifikation ist die Thoraxübersichtsaufnahme, deren Befunde ein wesentlicher Bestandteil bei der Anerkennung von Berufserkrankungen sind. Als projektionsradiografisches Verfahren sind die differenzialdiagnostischen Möglichkeiten der Thoraxübersicht eingeschränkt. Aufgrund der überlagerungsfreien Darstellung in der CT (Computertomographie) im allgemeinen und der Hochauflösung (HR) des Lungenparenchyms im speziellen sind Sensitivität und Spezifität in der CT der Thoraxübersicht überlegen. Die daraus resultierende Befunderweiterung, sowohl beim Nachweis in der Thoraxübersicht nicht bildgebend werdender asbestassoziierter Brückenbefunde, als auch Ausschluss falsch positiver Befunde hat damit erhebliche Konsequenzen für die Anerkennung der Asbestose als Berufserkrankung und rechtfertigt den zunehmenden Einsatz der HRCT bei Diagnostik und Begutachtung der Asbestose.

Im Rahmen dieses Refresherkurses werden röntgenologische Irrtumsmöglichkeiten bei der Diagnostik der Asbestose aufgezeigt, begründet und mit den Ergebnissen der HRCT korreliert sowie Grenzfälle computertomografischer Befunde erörtert.

Lernziele:

  • Typische Zeichen einer Asbestose

  • Differenzierung pleuraler versus pulmonaler Befunde

  • Differenzialdiagnostik der Pleuraverdickung und -verkalkung

  • Differenzialdiagnostik und Vortäuschung interstitieller Parenchymveränderungen bei Verdacht auf Asbestose

Korrespondierender Autor: Rehbock B

Praxis für Diagnostische Radiologie am, St. Hedwig Krankenhaus Berlin, Große Hamburger Str. 5–11, 10115 Berlin

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