ergopraxis 2009; 02(6): 12-13
DOI: 10.1055/s-0030-1253342
wissenschaft

Entwicklungsverzögerungen bei Autismus – CO-OP ist erfolgversprechend

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Publikationsdatum:
23. April 2010 (online)

 

Bei Kindern mit Autismus und Entwicklungsverzögerungen verbessert eine individuelle Therapie basierend auf CO-OP (Cognitive Orientation to daily Occupational Performance) motorische Leistungen und Problemlösungsstrategien deutlich. Zu dem Ergebnis kamen die Ergotherapeuten Sharon Phelan und Angela Madison von der University of Western Ontario und Laura Steinke vom Kelowna General Hospital in British Columbia, Kanada.

Die Forscher führten eine Studie mit einem neun- und einem zehnjährigen Jungen mit Autismus durch. Beide zeigten deutliche Entwicklungsverzögerungen, jedoch ausreichende sprachliche Kompetenzen und kognitive Fähigkeiten, sodass sie mit der Therapeutin interagieren und geeignete Strategien entwickeln konnten. Zu Beginn erhoben die Wissenschaftler anhand der M-ABC (Movement Assessment Battery for Children) und der Elternbefragung relevante Daten über die motorischen, sozialen und Selbsthilfe-Fähigkeiten sowie Freizeitinteressen der Kinder. Anschließend legten sie gemeinsam mit den Eltern und dem jeweiligen Kind drei Ziele fest, die sie in den angesetzten zehn Therapieeinheiten verfolgen wollten. Anhand des COPM (Canadian Occupational Performance Measure) bewerteten die Eltern die Durchführung und Zufriedenheit in Bezug auf die genannten Ziele vor und nach der Behandlung. Dies ermöglichte einen Prä-Post-Vergleich.

Die Ergebnisse zeigen, dass die individuelle Vorgehensweise innerhalb der Therapie die Motivation der Kinder steigerte und sich ihre motorischen sowie planerischen Fähigkeiten verbesserten. Diese Einzelfallstudie kann man nicht als allgemeingültig ansehen. Weitere Studien müssen folgen, um das vielseitige Spektrum der Entwicklungsverzögerungen abzudecken und grundlegende Aussagen treffen zu können.

suma

CJOT 2009; 76: 23–28

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