Allgemeine Homöopathische Zeitung 2011; 256(1): 25
DOI: 10.1055/s-0030-1257565
Personalia
© Karl F. Haug Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG

In Memoriam Louis Rey

Roeland Van Wijk
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
02. Februar 2011 (online)

Prof. Louis Rey, Ph. D., verstarb im Alter von 79 Jahren. Sein wissenschaftliches Leben war dem Verständnis der chemischen und physikalischen Eigenschaften von organischen Molekülen in flüssigem Zustand gewidmet. Er war davon fasziniert, wie Wasser die Erde geformt hat und wie es unabdingbar mit dem Leben in Zusammenhang steht. Seine Forschung konzentrierte sich auf die Entwicklung von Verfahren, mit denen sowohl die Aktivität von Enzymen und anderen molekularen Strukturen als auch das Leben von Zellen geschützt werden kann, wenn diesen Wasser entzogen wird. Er war Experte auf diesem Forschungsgebiet des Wasserentzugs durch Trocknung oder Tiefgefrieren, wenn Zellen überleben und in einen Zustand des Scheintods übergehen, der so lange andauert, bis der ursprüngliche Wassergehalt wiederhergestellt wird. Mit seinem Forschungshintergrund im Bereich der physikalischen Chemie wusste er, dass zur selben Zeit sich all diese Strukturen in Picosekunden verändern und nicht in der Lage sind, permanente Clusterstrukturen in flüssigem Wasser oder Interaktionen zwischen Wasser und biomolekularen Strukturen zu bilden. Die Strukturierung von Wasser kann erfolgen, sich verschieben und verschwinden, um wieder regeneriert zu werden. Als eine statistisch strukturierte Flüssigkeit kann dieses Wasser durch Tiefgefrieren und Gefriertrocknen zu einem stabilen Feststoff werden.

Als ehemaliger Leiter der Forschungs- und Entwicklungsabteilung von Nestlé erkannte er wichtige Anwendungsbereiche für dieses Wissen in der Nahrungsmittelindustrie, regte industrielle Entwicklungen an und kannte sich hervorragend mit den wichtigen politischen Entscheidungsprozessen sowohl in Industrie- als auch Entwicklungsländern aus. Nachdem er sich zur Ruhe gesetzt hatte, fuhr der Forscher Louis Rey mit seiner Arbeit auf dem Gebiet der Gefriertrocknung und Tieftemperaturlumineszenz in privatem Rahmen fort. Sein erstes privates Labor in Lausanne in der Schweiz war bestens für die Forschung auf dem Gebiet der Gefriertrocknung, der Röntgenstrahlung, des Tiefgefrierens sowie des geregelten Auftauens ausgestattet und verfügte über die entsprechende Photomultiplier- und CCD-Kamera-Ausrüstung (CCD = Charge-coupled Device), um Spektralanalysen der schwachen Lichtemission durchführen zu können. Das Labor zog später in das Aérial um, ein Institut für äußerst innovative Forschung in Straßburg, Frankreich, mit Einrichtungen für die Bestrahlung mittels Elektronenstrahlen. Als Experte auf diesem Gebiet organisierte er viele internationale Konferenzen in diesem Forschungsbereich.

Seine Forschung ließ vermuten, dass Wasser eine statistisch bedeutende Struktur besitzt, welche in der ursprünglichen Flüssigkeit vorhanden war, und dass diese sich im Eis als isolierte Defekte im organisierten Netzwerk von hexagonalem Eis zeigt. Dieses Eis wird durch Bestrahlung mit Gamma- oder Röntgenstrahlen bei Tieftemperaturen aktiviert. Es wird anschließend schrittweise wieder erwärmt und die verschiedenen „Fallen”, welche die aktivierten Spezies enthalten, leeren sich nacheinander, was sich durch das aufgezeichnete Thermolumineszenz-Muster der schwachen Lichtemission zeigt. Bei diesen Studien wurde schweres Wasser einschließlich Salze, Lithiumchlorid und Natriumchlorid verwendet. Dieser Artikel wurde in der angesehenen Zeitschrift Physica A veröffentlicht und es wurde die Behauptung aufgestellt, dass die Strukturen auch nach einer Verdünnung vorhanden blieben, die weit jenseits der Avogadro'schen Zahl liegt.

Es ist offenkundig, dass diese Daten zu einem Verständnis der Auswirkungen hoher Potenzen beitragen können, die in klinischen homöopathischen Studien beobachtet wurden. Bei der Entwicklung dieses homöopathischen Wissens hat Louis Rey eine wichtige Rolle gespielt. Bei vielen Gelegenheiten führte dies zu Diskussionen mit Skeptikern, die im Allgemeinen keine Ahnung von den grundlegenden Konzepten haben, an denen Louis Rey arbeitete. Es ist ein typisches Phänomen, dass die Stimmen von Spezialisten, die diese Forschung positiv anregten, nicht gehört wurden. In dieser Hinsicht ist die wissenschaftliche Situation von Louis Rey mit der von Jaquest Benveniste vergleichbar, dem verstorbenen hochkarätigen Forscher, der Daten darüber vorlegte, dass Wasser Informationen speichern könne, und zwar in Lösungen, die zuvor Antikörper enthielten und noch immer in der Lage waren, weiße Blutkörperchen zu aktivieren.

Hoffentlich werden die Techniken von Louis Rey fortgeführt, die zur Behauptung geführt haben, Wasser verfüge möglicherweise über ein Gedächtnis für die Stoffe, die in ihm gelöst sind. Dies ist ein zentraler Gedanke der Homöopathie.

Roeland Van Wijk

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