Klin Padiatr 2010; 222 - DGPI_PO_40
DOI: 10.1055/s-0030-1261456

Akupunktur bei Erbrechen im Rahmen von Gastroenteritis und Pneumonie

E Anders 1, A Findeisen 1, R Bruns 1, JP Haas 1, HN Lode 1, T Usichenko 2
  • 1Kinderklinik, Ernst-Moritz-Arndt Universität, Greifswald
  • 2Anästhesie, Ernst-Moritz-Arndt-Universität, Greifswald

Hintergrund: Antiemetische Wirkung der Akupunktur ist evidenzbasiert für verschiedene klinische Indikationen nachgewiesen. Wir führten eine Fallserie zur Behandlung von symptomatischem Erbrechen im Rahmen von Gastroenteritis (GE) und Pneumonie (PM) durch, um die Wirkung und Akzeptanz der Akupunktur bei Kindern zu bewerten. Methoden: Wir untersuchten 18 Kinder (8Mädchen), 0,5 bis 10 Jahre im Alter (Mittelwert 3,3 Jahre). Zehn Kinder litten an GE, 5 an PM und 3 sowohl an GE und PM. Akupunkturtherapie erfolgte unter Verwendung von Akupunkturnadeln mit 1,5mm Länge vor konventioneller antiemetischer Therapie. Die Eltern wurden angewiesen, die Nadeln im Falle von Übelkeit und Erbrechen zu stimulieren. Die Akzeptanz der Akupunktur bei Kindern und Eltern, die Inzidenz von Erbrechen und die Notwendigkeit einer antiemetischen Rescuetherapie nach der Akupunktur wurden registriert. Ergebnisse: Alle Kinder tolerierten die Akupunktur nahezu ohne Angst vor Nadeln. 9 von 12 der kontaktierten Eltern hatten den Eindruck, dass die Akupunktur geholfen hat das Erbrechen zu beenden und 10 von 12 würden Akupunktur zur Behandlung von Erbrechen auch in der Zukunft wählen. 13 Patienten haben nach Insertion der Akupunkturnadeln nicht mehr erbrochen. 5 von 18 Patienten erbrachen nur noch einmal nach der Akupunkturbehandlung. Keines der Kinder brauchte Antiemetika. Fazit: Akupunktur zur Behandlung von Erbrechen im Rahmen von GE und PM und weiteren wurde von Kindern und ihren Eltern akzeptiert. Um die antiemetische Wirkung nachzuweisen, sind randomisierte, kontrollierte Studien erforderlich.