Einleitung: Sodbrennen wird als typisches Symptom für Säurereflux, Dysphagie demgegenüber als
typisch für eine Transitstörung des Ösophagus, beispielsweise bei Achalasie, betrachtet.
Es gibt aber Hinweise darauf, dass die Assoziation zwischen Symptom und zugrundeliegender
Störung weniger stringent ist, als bislang angenommen.
Ziele: Untersuchung der Assoziation zwischen Sodbrennen bzw. Dysphagie und UÖS-Relaxationsstörungen
bei Patienten, bei denen eine Ösophagusmanometrie (ÖM) durchgeführt wurde.
Methodik: Zwischen 09/2006 and 08/2009 erhielten 1248 Patienten an unserer Institution eine
ÖM (Wasserperfusionsmethode, n=1069, hochauflösende Manometrie, n=179). Anhand eines
standardisierten Fragebogens wurde zuvor u.a. das Vorliegen von Sodbrennen, Dysphagie
und die Einnahme von Protonenpumpeninhibitoren (PPI) erfragt. Eigenen Normwerten entsprechend
wurde die UÖS-Relaxation folgendermaßen klassifiziert: Minimaler Residualtonus: ≤5mmHg:
normal, 6–10mmHg: leicht, 11–20mmHg: moderat, >20mmHg: stark eingeschränkt.
Ergebnis: 312 Pat. (25%) zeigten eine UÖS-Relaxationsstörung, moderate bis schwere Formen lagen
bei 185 Pat. (14,8%) vor. 134 Pat erhielten zusätzlich zur ÖM eine 24h-pH-Metrie ohne
PPI-Einnahme. Deren Daten werden in Abb.1 gezeigt.
Abb.1: UÖS-Relaxationsstörung und Symptome
Schlussfolgerung: UÖS-Relaxationsstörungen (einschließlich Achalasie und atypischer Formen) sind häufige
Befunde bei einer ÖM. Sodbrennen ist ein führendes Symptom bei diesen Patienten, das
bei etwa 60% auftritt, unabhäng von der Höhe des UÖS-Residualdrucks und unabhängig
vom Vorliegen eines pathologischen Säurerefluxes. Im Gegensatz dazu ist die Angabe
von Dysphagie mit einem erhöhten UÖS-Residualdruck assoziiert und erfolgt von fast
allen Patienten mit starker Relaxationsstörung.