Radiopraxis 2010; 3(3): 137-148
DOI: 10.1055/s-0030-1265069
CRTE – Continuing Radiological Technologist Education

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Einfluss des OSEM-3D-Algorithmus auf die Bildqualität bei der SPECT: Eine Phantomstudie an der Siemens Symbia T6-Gammakamera

G. Köchle, G. Unterhumer, F. König, T. Leitha
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
16. September 2010 (online)

Durch die Einführung iterativer Rekonstruktionsverfahren in die Nuklearmedizin Mitte der 1990er-Jahre konnte eine deutliche Verbesserung der Bildqualität gegenüber der herkömmlichen gefilterten Rückprojektion erzielt werden. Ein weiterer Vorteil der iterativen Methoden ergibt sich aus der Möglichkeit, Korrekturterme bezüglich Streustrahlung, Schwächung und Kollimatorabbildungsgeometrie in den Algorithmus zu implementieren. Flash 3D, der Algorithmus 3D Ordered Subsets Expectation Maximization (OSEM-3D) der Firma Siemens ist in der Lage, die Abbildungsgeometrie des Kollimators in Abhängigkeit vom Abstand der Quelle zum Detektor zu berücksichtigen.

Kernaussagen

  • Die Kollimatorgeometrie ist primär für die Effizienz und die Ortsauflösung verantwortlich.

  • Der Abstand zwischen Objekt und Kollimator-Detektor-Einheit beeinflusst in hohem Maße die Bildschärfe.

  • Herkömmliche postrekonstruktive Filtermethoden können auf den Abstand eines Zerfallsereignisses zum Detektionssystem keine Rücksicht nehmen.

  • Iterative Verfahren nutzen einen zyklischen Prozess, um ein möglichst genaues Abbild der tatsächlichen Aktivitätsanreicherung zu erstellen.

  • Iterative Methoden zeigen sich vor allem in der Darstellung von kalten Läsionen weniger artefaktanfällig als die FBP.

  • Neue iterative Rekonstruktionsmethoden, wie OSEM 3D, berücksichtigen neben Schwächung und Streustrahlung auch die abstandsabhängigen Abbildungseigenschaften der Kollimatorgeometrie.

  • OSEM 3D (Flash 3D) reduziert den mittleren Hintergrund und liefert bessere Kontraste.

  • Die Verwendung von OSEM 3D (Flash 3D) kann auf Basis dieser Studie empfohlen werden.

Literatur

Korrespondenzadresse

Gunnar Köchle

Kaiserin-Elisabeth-Spital der Stadt Wien Institut für Nuklearmedizin

Huglgasse 1-3

A-1150 Wien

Telefon: +43(0)1/98104-3605

eMail: gunnar.koechle@wienkav.at