Ziel: Die Gesundheitsbildungsangebote der Patientenuniversität an der Medizinischen Hochschule
Hannover, die im Schwerpunkt „Erhöhung der Gesundheitskompetenz“ durchgeführt werden,
haben hohe Resonanz in der Bevölkerung gefunden, allerdings sind jüngere Menschen
und Schülerinnen und Schüler unter den bislang ca. 1500 Teilnehmern deutlich unterrepräsentiert
(1,6%), obwohl das Themenspektrum auch für jüngere Menschen relevant ist. Deshalb
sollen die entsprechenden Angebote direkt an die Zielgruppe herangetragen werden,
und zwar über Veranstaltungen wie z.B. Gesundheitstage an Berufsbildenden Schulen
(BBS), da dort Heranwachsende und junge Erwachsene aus allen sozialen Schichten erreicht
werden können. Methoden: Mit der „rollenden“ Patientenuniversität werden zentrale Gesundheitsthemen von erfahrenen
Medizinstudenten unter dem Stichwort „Jugend unterrichtet Jugend“ an Schulen angeboten.
Durch ihren fachlichen Hintergrund sind die Medizinstudenten gut in der Lage, den
aktuellen Stand des medizinischen Wissens zu vermitteln. Selbst als Lernende können
sie die Klinik, Diagnostik, Behandlungsoptionen und den Stand der medizinischen Forschung
an die Schüler weitergeben. Besonders wichtig ist der Aspekt der Prävention – hier
lernen die Schüler den Stellenwert gesundheitsfördernder Verhaltensweisen auf universitärem
Niveau kennen. Als didaktisches Gerüst dient das Konzept der Wissensvermittlung: Vortragsform
in Kombination mit interaktiven Lernstationen. Ergebnisse: Ein Pilotprojekt fand im Frühjahr 2009 an einer BBS im Großraum Hannover statt. Hier
präsentierte die „rollende Patientenuniversität“ im Rahmen eines „Gesundheitstages“
das Thema „Leber – ist Dir schon einmal etwas darüber gelaufen?“ Das Pilotprojekt
fand bei den 420 teilnehmenden Schülern (17–24 Jahre) und den Lehrern positive Resonanz.
Die Schüler kamen aus allen Schulformen der BBS, die Medizinstudenten konnten die
Fragen der Schüler beantworten und haben angeregte Dialoge geführt. Im April 2010
werden 2 weitere „rollende Patientenuniversitäten“ starten. Diese Schulen wollen das
medizinische Grundlagenwissen in ihr Curriculum zur Gesundheitsbildung integrieren
und somit die Schülerinnen/Schüler an der BBS für die Themen Gesundheitswissen, gesundheitsfördernde
Lebensstile und präventives Verhalten sensibilisieren.