Problemstellung: Eine verdickte Nackenfalte ist ein Marker für das Down-Syndrom im 2. Trimenon. Es
soll untersucht werden, ob der Wert der Nackenfaltenmessung im Rahmen des Zweittrimesterscreenings
von der fetalen Lage (Schädellage vs. Beckenendlage) abhängt.
Patienten und Methode: Es wurden die Untersuchungsergebnisse bezüglich der Nackenfaltendicke (NF), des Kopfumfangs
(HC) und des transcerebellären Durchmessers (TCD) von 1369 Zweittrimesterscreening-Untersuchungen
bei Einlingen zwischen der 19. und 22. SSW analysiert. 770 Feten (Gruppe I) befanden
sich zum Untersuchungszeitpunkt in Schädellage, 599 Feten (Gruppe 2) in Beckenendlage.
Die Nackenfaltendicke wurde jeweils von der Außenseite der Haut zur Außenseite der
Schädelkalotte gemessen. Alle Feten zeigten ein unauffälliges Outcome zum Zeitpunkt
der Geburt. Die Untersuchungen wurden in den Jahren 2008 und 2009 an einem DEGUM III-Zentrum
für Pränatalmedizin im Risikoschwangerenkollektiv durchgeführt.
Ergebnisse: Die durchschnittliche Nackenfaltendicke lag bei 4.3±0.6mm (range: 2.7–7.1mm) in Gruppe
1 und 4.4±0.6mm (range: 2.7–7.0mm) in Gruppe 2. Der zweiseitige t-Test ergab keinen
signifikanten Unterschied zwischen den Medianwerten beider Gruppen. Um Einflüsse des
Gestationsalters und der fetalen Größe auszuschließen, wurden zusätzlich die Quotienten
aus der Nackenfaltendicke und dem fetalen Kopfumfang bzw. dem Kleinhirntransversaldurchmesser
gebildet. Auch hier zeigte der Vergleich der Schädellage- und Beckenendlage-Gruppe
keinen signifikanten Unterschied.
Schlussfolgerungen: Gesunde Feten in Schädellage zeigen zum Zeitpunkt des Zweittrimesterscreenings eine
vergleichbare Nackenfaltendicke wie Feten in Beckenendlage.