Rofo 2010; 182(10): 847
DOI: 10.1055/s-0030-1267307
Brennpunkt

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York

Hüftschmerzen – Iliopsoasregion in der MRT

Further Information

Publication History

Publication Date:
04 October 2010 (online)

 

Bei Schmerzen in der Leiste oder Hüfte wird häufig eine MRT zum Ausschluss einer avaskulären Knochennekrose durchgeführt. Dabei beschränkt sich die Befundung meistens auf die Beurteilung des Hüftgelenks in den axialen und sagittalen Schichten. Eshed et al. legten den Schwerpunkt auf das Iliopsoas-Kompartiment, das bei pathologischen Veränderungen ähnliche Schmerzen hervorrufen kann und beschrieben eine typische Konfiguration. Acta Radiol 2010; 5: 539–542

Das Iliopsoas-Kompartiment, bestehend aus Mm. psoas major und minor sowie dem M. iliacus, stellt sich in den koronaren Schichten der MRT dar. Pathologische Veränderungen treten bei verschiedenen Krankheiten auf, z.B. Tumoren, Blutungen und Infektionen. Dabei können eine Verengung des Winkels zwischen dem Strang aus den Psoasmuskeln und dem M. iliacus und eine veränderte Signalintensität und Form der Muskulatur vorkommen.

Eshed et al. bezeichneten dies als "Checkmark-Zeichen", das sich von der normalen hakenförmigen Darstellung unterscheidet. Sie untersuchten 44 Männer und 31 Frauen mit einem Durchschnittsalter von 41 Jahren. Bei allen bestand der Verdacht auf eine avaskuläre Knochennekrose, die sich in 26 Fällen bestätigte und bei 7 Patienten beidseitig nachweisbar war.

Zwei der übrigen 49 Patienten hatten Auffälligkeiten des Ilopsoas-Kompartiments im Sinne einer Winkelverengung und/oder veränderter Signalintensität. In 1 Fall lag eine Infektion vor, die sowohl das Hüftgelenk als auch den M. iliopsoas betraf. Der andere Patient hatte ein ausgeprägtes posttraumatisches Hämatom. Daraus ergab sich für die Untersuchungsgruppe eine Inzidenz für das "Checkmark-Zeichen" von 1,5 %. Ebenso bedeutsam war die Beobachtung, dass kein Patient mit avaskulärer Knochennekrose derartige Veränderungen aufwies. Der Psoasmuskel der betroffenen Seite war bei 27 % kleiner und nicht größer, so wie es bei Patienten mit primären Erkrankungen des Iliopsoas-Kompartiments der Fall war.

    >