Z Gastroenterol 2010; 48 - PP5
DOI: 10.1055/s-0030-1267650

KM-sonographisch-gesteuerte ERCP (CEUS-ERCP) zur Therapie einer Choledocholithiasis in der Schwangerschaft

M Götzberger 1, M Pichler 1, V Gülberg 1
  • 1Klinikum Innenstadt der Ludwig-Maximilians-Universität

Hintergrund: Eine therapeutischen ERCP in der Schwangerschaft sollte unter möglichst geringer Strahlenexposition durchgeführt werden. Methodiken ohne Durchleuchtung wären wünschenswert, sind aber bisher nicht etabliert.

Fallbericht: Eine 23-jährige Patientin in der 28. Schwangerschaftswoche stellte sich mit kolikartigen, rechtsseitigen Oberbauchschmerzen bei bekannter Cholezystolithiasis vor. Sonographisch zeigten sich die Gallenwege nicht dilatiert. Aufgrund zunehmender Beschwerden und ansteigender Cholestaseparameter wurde unter ERCP-Bereitschaft eine Endosonografie durchgeführt (EG 3630UR, Hitachi). Hier fanden sich praepapillär mehrere Mikrolithen und Sludge. Nach Wechsel auf ein Duodenoskop (TJF 160, Olympus) und Kanülierung der Papille wurde via ERCP-Katheter Ultraschallkontrastmittel (4,8ml SonoVue) intraduktal appliziert. Sonographisch (Hitachi EUB 5500) wurde zeitgleich im Farbdopplermodus die Kontrastmittelanflutung im DHC sichtbar gemacht und somit die korrekte Lage des ERCP-Katheters dokumentiert. Die Lage des Führungsdrahts im Gallengang konnte anschließend ebenfalls sonographisch dargestellt werden. Es erfolgte eine drahtgeführte Papillotomie und Extraktion der Mikrolithen. Postinterventionell kam es bei klinischer Beschwerdefreiheit der Patientin zu einer kurzzeitigen Lipasämie von max. 200U/l. Eine sonographische Kontrolle 2 Tage nach ERCP zeigte einen unauffälligen Befund für Gallenwege und Pankreas.

Zusammenfassung: Die Durchführung einer ERCP in der Schwangerschaft ohne Durchleuchtung ist bisher in Einzelfällen beschrieben, in denen die selektive Kanülierung des DHC lediglich mittels Galleaspiration überprüft wurde. Der Einsatz von Ultraschallkontrastmittel stellt eine neue Technik zur Durchführung einer ERCP ohne Strahlenexposition dar und sollte für diese Fragestellung weiter evaluiert werden.