Z Gastroenterol 2010; 48 - K3
DOI: 10.1055/s-0030-1267653

Konfokale Laser Endomikroskopie zur Diagnostik von Patienten mit Morbus Crohn

H Neumann 1, M Vieth 2, MF Neurath 1, J Mudter 1
  • 1Medizinische Klinik 1, Universitätsklinikum Erlangen
  • 2Institut für Pathologie, Klinikum Bayreuth

Einleitung: Die konfokale Laser Endomikroskopie (CLE) erlaubt die mikroskopische Beurteilung der Mukosa in vivo. Vorhergehende Studien belegten bereits den Nutzen der CLE bei der Colitis ulcerosa und bei der mikroskopischen Kolitis. Gegenwärtig stehen jedoch noch Studien zum Einsatz der CLE beim Morbus Crohn aus.

Ziele: Beurteilung und Evaluierung der Wertigkeit der CLE für die in vivo Diagnose des Morbus Crohn.

Material und Methoden: Patienten mit bekanntem Morbus Crohn wurden prospektiv eingeschlossen. Im Rahmen der Koloskopie wurde die CLE (ColoFlexUHD, Mauna Kea Technologies, Paris, Frankreich) durchgeführt. Dafür wurden zunächst 5ml Fluoreszein intravenös appliziert. Läsionen wurden zunächst mit der CLE untersucht und anschließend biopsiert. Die Auswertung erfolgte durch von zwei, gegenüber den endoskopischen und histopathologischen Daten verblindeten, Endoskopikern.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 19.838 Bilder von 120 verschiedenen Lokalisationen gewonnen und anschließend mit den histopathologischen Ergebnissen verglichen. Die CLE visualisierte eine Dilatation des lymphatischen Gewebes, eine Hyperämie sowie unterschiedliche zelluläre Strukturen wie Entzündungs- und Becherzellen. Patienten mit Morbus Crohn zeigten eine deutliche Vermehrung von Entzündungszellen in der lamina propria sowie Strukturstörungen der Dünndarmzotten. Die Kryptenarchitektur betroffener Patienten war unregelmäßig und zeigte eine irreguläre Anordnung. Die CLE zeigte weiterhin eine vermehrte Vaskularisierung und ein Mukosaödem. Die Übereinstimmung zwischen der CLE und der Histopathologie war exzellent (Kappa 0,8).

Schlussfolgerung: Die CLE ermöglicht eine Diagnose von Morbus Crohn assoziierten histologischen Veränderungen im GI-Trakt mit einer hohen Genauigkeit. Weiterhin ermöglicht die CLE die Darstellung einer makroskopisch nicht sichtbaren Entzündung der Mukosa und hat dementsprechend das Potential das klinische Management bei Patienten mit Morbus Crohn zu verbessern.