Die Endozytoskopie ermöglicht die Differenzierung von mukosalen Entzündungszellen

Einleitung: Die Endozytoskopie ermöglicht eine Vergrößerung des Gewebes auf das 450 bis 1125-fache während der endoskopischen Untersuchung und stellt eine innovative Methode zur hochauflösenden Beurteilung der Schleimhaut des GI-Traktes auf zellulärer Ebene dar. Die Differenzierung verschiedener Entzündungszellen gehört in der Histopathologie zum Standardverfahren in der Diagnostik von Erkrankungen. Bisher existieren noch keine Daten hinsichtlich der Differenzierung von Entzündungszellen durch hochauflösende endoskopische Techniken.

Ziele: Differenzierung von mukosalen Entzündungszellen mittels Endozytoskopie.

Material und Methoden: Prospektiv wurden Patienten, die sich zur Vorsorgekoloskopie vorstellten in die Studie eingeschlossen. Anschließend wurde das Gewebe der Patienten (n=46) mit Methylenblau oder Toluidinblau gefärbt und mittels Endozytoskopie (XEC-120-U, Olympus, Tokio, Japan) untersucht. Die Speicherung der Daten erfolgte digital und die Auswertung wurde durch einen erfahrenen Gastropathologen, verblindet gegenüber den klinischen und endoskopischen Daten der Patienten, durchgeführt.

Ergebnisse: Die Endozytoskopie ermöglichte eine eindeutige Visualisierung der Zellstrukturen innerhalb der intestinalen Mukosa, insbesondere der Zellkerne und der Kern-Plasma Relation. Anhand dieser Parameter konnten die folgenden Entzündungszellen voneinander differenziert werden: neutrophile Granulozyten, basophile Granulozyten, eosinophile Granulozyten, Makrophagen und Lymphozyten.

Schlussfolgerung: Die Endozytoskopie ermöglicht die definitive Differenzierung verschiedener Entzündungszellen der intestinalen Mukosa und hat damit das Potential während der laufenden endoskopischen Untersuchung komplexe „histologische“ Diagnosen zu stellen.