Z Gastroenterol 2010; 48 - K7
DOI: 10.1055/s-0030-1267657

Konfokale Laser Endomikroskopie: Die Lernkurve bei Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen

H Neumann 1, M Vieth 2, MF Neurath 1, J Mudter 1
  • 1Medizinische Klinik 1, Universitätsklinikum Erlangen
  • 2Institut für Pathologie, Klinikum Bayreuth

Einleitung: Die konfokale Laser Endomikroskopie (CLE) ist ein neues diagnostisches Verfahren, welches die Mikroskopie der Darmschleimhaut noch während der laufenden Endoskopie ermöglicht. Gegenwärtig stehen jedoch noch Studien zur Lernkurve der CLE zur Diagnostik bei Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) aus.

Ziele: Erfassung der Lernkurve der CLE bei Patienten mit CED.

Material und Methoden: Patienten mit bekannter CED erhielten eine komplette Koloskopie und wurden mit Fluoreszein-gestützter CLE (ColoFlexUHD, Mauna Kea Technologies, Paris, France) untersucht. Konfokale Bilder wurden von jeder Läsion gewonnen, die anschließend biopsiert wurde. Die Auswertung der Daten erfolgte von zwei unabhängigen Endoskopikern verblindet gegenüber den endoskopischen und histopathologischen Befunden. Prospektiv wurden die folgenden Parameter aufgezeichnet: Zeitaufwand für die CLE, Zeit zum Erreichen eines scharfen, auswertbaren Bildes, Anzahl der gewonnenen Bilder, Anzahl der scharfen, auswertbaren Bilder, CLE Diagnose und abschließende histopathologische Diagnose.

Ergebnisse: Die mediane (±SD) Zeit für die CLE betrug 19,0±6,71 Minuten. Die mediane Zeit (±SD) betrug 38,0±10,97 Minuten für die ersten Drei, 23,0±3,21 Minuten für die nächsten Drei, 21,5±8,74 Minuten für die folgenden Vier und 18,0±3,69 Minuten für die verbliebenen sechzehn Untersuchungen. Eine hochsignifikante Abnahme des Zeitaufwandes für die CLE konnte zwischen den ersten 8 und den folgenden Untersuchungen festgestellt werden (p=0,002). Die Zeit zum Erreichen eines scharfen, auswertbaren Bildes nahm signifikant mit der Zeit ab (p=0,0001), während es zu einer signifikanten Zunahme der Anzahl an scharfen, auswertbaren Bilder kam (p=0,0007). Die Übereinstimmung zwischen der CLE und der histopathologischen Diagnose verbesserte sich über die Zeit mit Kappa Werten von 0,81 nach 26 Fällen.

Schlussfolgerung: Über den Zeitverlauf konnte eine signifikante Lernkurve bei der Durchführung der CLE aufgezeichnet werden. Bereits nach den ersten drei Fällen konnte eine deutliche Verbesserung der Performanceparameter dokumentiert werden. Die Übereinstimmung mit der Histopathologie war exzellent. Die CLE ist damit eine relativ einfach zu erlernende Methode für die in vivo Diagnose von CED.