Z Gastroenterol 2010; 48 - K9
DOI: 10.1055/s-0030-1267659

Akutes Leberversagen nach intravenöser Immunglobulintherapie im Rahmen der Behandlung einer Dermatomyositis

M Worsch 1, E Breunig 1, W Scheppach 1
  • 1Medizinische Klinik – Abteilung Gastroenterologie/Rheumatologie, Juliusspital Würzburg

Ein 65 Jahre alter Patient wurde in unserer Klinik mehrfach wegen einer bekannten Dermatomyositis behandelt. Aufgrund eines rekurrierenden Verlaufes und der nicht ausreichenden therapeutischen Kontrolle unter der bestehenden Glukokortikoid-Gabe, hatte sich auch schon einmalig im Vorfeld die Indikation für eine hochdosierte intravenöse Gabe von Immunglobulinen ergeben. Die erstmalige Verabreichung hatte der Patient gut toleriert, es war zu einem Rückgang der Muskelenzyme gekommen.

Im Rahmen des nächsten stationären Aufenthaltes sind diese dem Patienten nochmals verabreicht worden. Es kam im Verlauf zu dem Bild eines fulminanten Leberversagens. Der Patient musste intensivmedizinisch versorgt werden. Die Ergebnisse für eine evtl. infektiöse Hepatitis waren negativ ausgefallen. Auch die weitere Abklärung eines evtl. Autoimmungeschehens ergaben keine wegweisenden Befunde. Der Patient ist während des weiteren Krankheitsverlaufes verstorben.

Das Auftreten einer fulminanten Hepatitis nach intravenöser Therapie mit Immunglobulinen wird gegenwärtig noch als eine Seltenheit beschrieben. Ob es sich bei der adulten Form der Dermatomyositis um einen evtl. Risikofaktor handeln könnte, der für die Hepatitis als Nebenwirkung bei einer intravenösen Immunglobulin-Gabe prädisponiert, ist aktuell noch unklar. Dies könnte als weiter zu klärende Frage in zukünftigen Studien untersucht werden.