Z Gastroenterol 2010; 48 - K13
DOI: 10.1055/s-0030-1267663

Darmwandverdickung im CT – ist eine endoskopische Untersuchung erforderlich?

M Troppmann 1, E Lippert 1, OW Hamer 1, G Kirchner 1, E Endlicher 1
  • 1Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I Universitätsklinikum Regensburg

Hintergrund: Die klinische Relevanz einer Darmwandverdickung im CT ist unklar. Empfehlungen zur weiteren klinischen Abklärung fehlen bislang. Ziel dieser retrospektiven Studie war es, zu untersuchen welche Konsequenzen aus einer Darmwandverdickung im CT abgeleitet wurden und welche Befunde sich aus der weiteren Abklärung ergaben.

Methoden: Aus dem Archiv der Radiologie wurden alle Befunde von CT-Untersuchungen von Januar 2004 bis Juli 2009 in denen sich der Suchbegriff Darmwandverdickung fand, unabhängig von der Indikation der CT-Untersuchung, retrospektiv evaluiert. Ausgeschlossen wurden Patienten mit bekannten gastrointestinalen Vorerkrankungen (KRK, CED, GvHD) sowie Patienten mit entzündlichen Mitreaktionen des Darmes bei Abszess bzw. Peritonitis.

Ergebnisse: 62 Patienten konnten so identifiziert werden. Bei je 21% (13/62) der Patienten fand sich eine generalisierte bzw. über ≥2 Darmabschnitte ausgedehnte Darmwandverdickung. In 58% (36/62) beschränkte sich die Darmwandverdickung auf ein Darmsegment, am häufigsten auf das linksseitige Kolon (25/62). Eine endoskopische Abklärung erfolgte bei 44% der Patienten (27/62). Dabei wurde bei 15/27 eine Koloskopie, bei 8 eine Sigmoidoskopie und bei 4 eine Rekto-/Proktoskopie durchgeführt. Bei 4/27 (15%) der Patienten wurde der V.a. ein Malignom geäußert, der sich histologisch bei zwei Patienten bestätigte. Die Endoskopie ergab bei 5/27 (19%) der Patienten einen unauffälligen Befund und bei den restlichen 18 Patienten nichtmaligne Befunde (z.B. infektiöse Colitis, ischämische Colitis, CED).

Schlussfolgerung: Darmwandverdickungen werden im CT nicht häufig beschrieben. Eine Konsequenz im Sinne einer endoskopischen Abklärung wurde in weniger als 50% der Fälle gezogen. Bei durchgeführter Endoskopie zeigten sich allerdings in 80% der Fälle pathologische Befunde, so dass eine endoskopische Abklärung sinnvoll erscheint.