Duktale Endoskopie bei unklaren Befunden am Gallen- bzw. Pankreasgang – Erlanger Ergebnisse der Cholangio-Pankreatikoskopie im Zeitraum 2001–2010

Die Cholangio-Pankreatikoskopie ist eine moderne Untersuchungsmethode, die eine ergänzende – visuelle – Beurteilung von Gallen- bzw. Pankreasgang erlaubt und die Möglichkeit zur gezielten Biopsieentnahme pathologischer Veränderungen in diesem Bereich verbessert. Hier berichten wir die Erlanger Ergebnisse mit diesem Verfahren seit dem Jahr 2001 bis heute.

Die Indikation zur Cholangio-Pankreatikoskopie wurde in unserer Klinik insbesondere bei unklaren Strikturen, Stenosen oder für die Differenzialdiagnose Konkrement/Raumforderung gestellt. Cholangio-Pankreatikoskopien wurden in Erlangen überwiegend endoskopisch geführt, aber auch über perkutanen Zugangsweg umgesetzt. Hierbei kamen verschiedene Systeme u.a. „Mother-Baby-Technik“, „Polydiagnost“, „Spyglass“, nasale Gastrokope und Bronchoskope zum Einsatz und konnten miteinander vergleichend analysiert werden.

In der Mehrzahl der Untersuchungen konnte eine gute Beurteilbarkeit demonstriert werden, und in über 80% der endoskopisch geführten Cholangioskopien wurde mindestens der Hilus (Z5) erreicht.

Insgesamt wurden ca. 25% maligne Veränderungen des Gallenganges festgestellt, während sich ein hoher Anteil (etwa 75%) benigner Modulationen wie postenzündliche Veränderungen, asymptomatische wandadhärente Konkremente oder Strikturen zeigte. Darunter fanden sich auch zahlreiche Patienten mit vorherigem Tumorverdacht.

Anhand der hohen Übereinstimmung von definitiver Diagnose aus histologisch-pathologischer Untersuchung bzw. klinischem Verlauf mit unseren Ergebnissen der duktalen Endsokopie ließ sich zudem eine hohe Vorhersagekraft von cholangio-pankreatikoskopisch gestellten Befunden belegen.

Zusammengefasst zeigen die Erlanger Ergebnisse der Cholangio-Pankreatikoskopie den hohen Nutzen dieses diagnostischen Verfahrens bei der Differenzialdiagnose von unklaren Veränderungen am Gallen- bzw. Pankreasgang.