Hintergrund: Eine oropharyngeale Symptomatik ist bei einer extraösophagealen Gastroösophagealen
Refluxkrankheit (GÖR) möglich. Ursächlich hierfür wird eine pharyngeale Säureexposition
vermutet. Die kombinierte pH-Metrie/Impedanzmessung (pH/MII) ist derzeit die sensitivste
Methode zur Objektivierung der atypischen GÖR. Zur Erfassung des extraösophagealen
Reflux existiert seit kurzem eine neue Messmethode (Dx-pH Catheter, Restech, San Diego,
USA) bei der selektiv der pH-Wert im Bereich des Pharynx durch eine spezielle pH-Sonde
auf Höhe der Rachenhinterwand aufgezeichnet werden kann.
Ziele: Ziel der Studie ist ein Vergleich der Dx-pH Sonde mit der kombinierten pH-Metrie/MII
bei Patienten mit klinischem Verdacht auf eine extraösophageale Manifestation der
GÖR.
Methoden: Nach 7-tägiger PPI-Karenz wurde bei 7 Patienten mit verdächtiger atypischer GÖR eine
simultane pH-Metrie/MII sowie eine pharyngeale pH-Metrie durchgeführt.
Patienten und Ergebnisse: Bei nur 1/7 Patienten war die MII pathologisch (>73 Ereignisse/24h nach Zerbib
et al). Hier und bei einem weiteren Patienten mit grenzwertig pathologischer Impedanzmessung
(67 Ereignisse/24h) ergab sich zusätzlich eine pathologische pH-Metrie (relative Refluxzeit
von >4% nach DeMeester), ansonsten zeigten sich durchweg Normalbefunde. Bei diesen
beiden Patienten zeigte jedoch die Dx-pH Messung Normalwerte (Ryan Score <9,4 stehend,
<6,8 liegend nach Vaezi et al). Allerdings wurden bei zwei weiteren Patienten mit
unauffälliger pH-Metrie/Impedanzmessung pathologische Dx-pH Messwerte aufgezeichnet.
Zusammenfassung: Die im Rahmen dieser Serie gemessenen pathologischen pharyngealen Säureexpositionen
erscheinen nicht Folge eines gastroösophagealen Refluxes zu sein. Möglicherweise sind
andere Faktoren für eine Säurebildung im Oropharynx mit entsprechend konsekutiven
extraösophagealen GÖR-Symptomen verantwortlich.