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DOI: 10.1055/s-0030-1268358
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York
Standard bei invasiven Candida-Infektionen – Hohe Erfolgsrate bei schwer kranken Patienten mit Candidämie
Publication History
Publication Date:
02 November 2010 (online)
Invasive Candida-Infektionen stellen für schwer kranke Patienten ein massives Problem dar. Dies zeigt sich in der hohen Mortalität, die bis zu 50 % betragen kann. Die wichtigsten Risikofaktoren sind die Schwere der Grunderkrankung, Immunsuppression sowie verspätete oder inadäquate Therapie. Eine relativ neue und erfolgreich bei invasiven Candida-Infektionen eingesetzte Gruppe semisynthetischer antimykotischer Substanzen sind die Echinocandine. Sie attackieren den Pilz durch nicht-kompetitive Inhibition der 1,3-b-D-Glucan-Synthese, was zum Zusammenbruch der Zellwand und zum Tod der Pilzzelle führt. Es sind keine Kreuzresistenzen zu älteren Antimykotika bekannt. Primäre Resistenzen wurden in Einzelfällen beschrieben, das Potenzial für sekundäre Resistenzen wird als gering eingestuft. "Echinocandine zeigen auch keine antagonistischen Effekte, wenn sie in Kombination mit Amphotericin B oder Azolen eingesetzt werden", so Prof. Dr. Andreas Groll, Zentrum für Knochenmarktransplantation und Abteilung für pädiatrische Hämatologie/Onkologie der Universitätskinderklinik Münster. Gegenwärtig sind Anidulafungin, Caspofungin und Micafungin zugelassen. Das antimykotische Spektrum umfasst neben Candida albicans auch alle anderen Candida-Spezies. Bei diesen Infektionen haben Anidulafungin und Caspofungin Erstlinienindikation.