Rofo 2010; 182(12): 1061
DOI: 10.1055/s-0030-1268811
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Morbus Crohn - Deutliche Einsparung der Strahlendosis im MDCT möglich

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Publication Date:
01 December 2010 (online)

 

Die Enterografie mittels CT ist eine genaue Methode zur Diagnose eines Morbus Crohn. In den letzten Jahren hat die Zahl solcher Untersuchungen zugenommen, was auch die Strahlenbelastung der Patienten gesteigert hat. Allen et al. verfolgten nun einen neuen Ansatz, um die Strahlendosis zu verringern. AJR Am J Roentgenol 2010; 195: 89-100

Sie wählten dabei den Weg über eine Veränderung der automatischen Expositionskontrolle (AEC). In die Studie schlossen sie insgesamt 2310 MDCT-Enterografien ein, die zwischen 2006 und 2008 an ihrer Klinik mit einem 16- bzw. 64-Zeilen-Gerät durchgeführt wurden.

Mit dem 16-Zeilen-Gerät wurden 703 Frauen und 454 Männer im Durchschnittsalter von 44,1 Jahren untersucht, mit dem 64-Zeilen Gerät 436 Frauen und 289 Männer im Durchschnittsalter von 45,5 Jahren. Die Qualitätsreferenzwerte betrugen im Falle von 16 Zeilen 200 mAs und im Falle von 64 Zeilen 260 mAs und wurden bei insgesamt 640 Patienten angewendet. Die AEC wurde hierbei für adipöse Patienten auf einen starken Anstieg eingestellt, für schlanke Patienten auf eine geringe Senkung. Anschließend erfolgten die Untersuchungen bei 619 Patienten mit einer intermediären Dosisebene, für die die Qualitätsreferenz bei 16 Zeilen weiterhin 200 mAs betrug und bei 64 Zeilen von 260 auf 220 mAs gesenkt wurde. Hier wurde nun für die AEC bei adipösen Patienten ein geringer Anstieg und bei schlanken Patienten eine starke Senkung vorgegeben. Die abschließende Dosisebene behielt bei 623 Patienten die gleichen AEC-Parameter bei und regelte die Qualitätsreferenz nach dem Gewicht der Patienten (1 engl. Pfund (0,45 kg) = 1 mAs). Drei Gutachter beurteilten die Aufnahmen bezüglich ihrer Qualität.

Für das 64-Zeilen-CT sank der Volumen-CT-Dosis-Index von 15,72 mGy (Referenz) über 11,42 mGy (intermediäre Dosisebene) bis auf 9,25 mGy ab, einer Dosisreduktion von insgesamt 41 % entsprechend. Im Falle des 16-Zeilen-CT betrugen die Werte analog 12,82 mGy, 10,14 mGy und 8,74 mGy, was eine Dosisreduktion von 32 % bedeutete. Für das 16- bzw. das 64-Zeilen-CT stieg die durchschnittliche Zahl von Untersuchungen, die als nicht diagnostisch oder suboptimal gewertet wurden, vom Referenz-CT zur intermediären Dosisebene von 5,7 auf 14,3 % bzw. von 10,5 auf 22,9 % an. Im Vergleich von Referenz und abschließender Dosisebene stiegen die Zahlen von 5,7 auf 12,4 % bzw. von 10,5 auf 22,9 %. Beide Unterschiede waren nicht statistisch signifikant. Die diagnostische Effektivität reduzierte sich nicht.

Morbus Crohn des terminalen Ileums (CT, axial): Mit 8 mm langstreckig wandverdicktes terminales Ileum mit Schichtungsphänomenen. Daneben extramurale Entzündungausbreitung mit Abszessbildung (*) unmittelbar angrenzend an das terminale Ileum (Bild: Wessling J, Heindel W. Radiologie up2date 2007; 7: 183-202).

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