ZWR - Das Deutsche Zahnärzteblatt 2010; 119(12): 614-615
DOI: 10.1055/s-0030-1268826
Rundschau

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Prävention, die ankommt – Für mehr Chancengleichheit in der Mundgesundheitsförderung

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Publication Date:
23 December 2010 (online)

 

Wrigley Prophylaxe Preis-Verleihung 2010 (v. l. n. r.): Prof. J. Klimek, Gießen; Prof. K. König, Nijmegen; Dr. J. Margraf-Stiksrud und Prof. K. Pieper, Marburg; Dr. S. Alsoliman und Dr. A. Treuner, Greifswald; Dr. J. Winter, Wilhelmshaven; Prof. T. Attin, Zürich; J. Reitmeier (Wrigley Oral Healthcare Programs).

Im Rahmen des Deutschen Zahnärztetages in Frankfurt im November fand zum 17. Mal die Verleihung des Wrigley Prophylaxepreises unter der Schirmherrschaft der Deutschen Gesellschaft für Zahnerhaltung (DGZ) statt. Der Preisstifter Wrigley Oral Healthcare Programs fördert mit dem Wissenschaftspreis die Forschung und Umsetzung innovativer Programme in der präventiven Zahnmedizin. Im Mittelpunkt der 3 prämierten Arbeiten steht die Mundgesundheit von Kindern aus sozialen Randgruppen.

Die Erfolgszahlen der bundesweiten DAJ-Studie von 2009 zeigen eindrucksvoll, was Prophylaxe leisten kann. Dennoch hat sich an der Polarisierung der Karies auf eine kleine Gruppe von Kindern überwiegend aus sozial schwachen Verhältnissen bislang wenig geändert - und der Gesetzgeber fordert seit geraumer Zeit, sie mit speziellen Programmen zu fördern.

Nicht nur aus Gründen der Chancengleichheit zahlt sich die Investition in Präventionsmaßnahmen für Risikogruppen aus: Sie führen zur Verbesserung der Mundgesundheit und dürften bei den späteren Erwachsenen Behandlungskosten für Krankheiten, wie Karies oder Parodontitis, einsparen helfen. Sozial benachteiligte Kinder standen im Fokus gleich mehrerer Arbeiten, die für den Wrigley Prophylaxe-Preis 2010 eingereicht wurden. Die Jury aus Zahnmedizinern und einem Vertreter der gesetzlichen Krankenversicherung wählte 3 wegweisende Projekte aus.

Erster Platz (5000 Euro): Mit Intensivprophylaxe Angst vor dem Zahnarzt abbauen

Den 1. Platz belegte das Team um Prof. Klaus Pieper, Marburg. Die Arbeitsgruppe zeigte, dass besonders Kinder und Jugendliche aus sozial benachteiligten Verhältnissen von einem selektiven Intensivprophylaxe-Programm in der Schule profitierten.

Zweiter Platz (3000 Euro): Zähneputzen in der Schule

Im Rahmen einer Querschnittsstudie untersuchten Dr. Anja Treuner und Zahnmediziner an der Universität Greifswald den Zusammenhang zwischen Mundgesundheitskompetenz und gesundheitsförderndem Verhalten von Fünftklässlern mit unterschiedlichem sozioökonomischem Hintergrund.

Dritter Platz (2000 Euro): Karies im Milchgebiss muss behandelt werden

Für die gesunde Gebissentwicklung ihrer Kinder sind in 1. Linie die Eltern verantwortlich. Um deren Mundgesundheitskompetenz frühzeitig zu stärken, evaluierte Dr. Julia Winter, Wilhelmshaven, gemeinsam mit dem Koautor Dr. Thomas Schneller, Hannover, eine mehrsprachige Elternbroschüre, die als Basis für Elternabendkonzepte dienen soll.

Weitere Informationen zu den Preisträgern: www.wrigley-dental.de

Einsendeschluss für den Wrigley Prophylaxe Preis 2011 ist der 1. März 2011. Teilnahmeunterlagen bei kommed, Dr. Bethcke, München (Fax: 089/33036403), oder im Internet unter www.wrigley-dental.de.

Nach einer Pressemitteilung der

Wrigley Oral Healthcare Programs, Unterhaching

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