Z Gastroenterol 2011; 49 - P2_34
DOI: 10.1055/s-0030-1269551

Glucagon-stimulierte Induktion des Indy-Gens in primären Hepatozyten aus der Ratte aber nicht aus der Maus

L Hernandez Valenciano 1, S Lieske 2, M Kuna 2, F Neuschäfer-Rube 3, A Pfeiffer 4, G Püschel 2, A Birkenfeld 5, M Kuna 2
  • 1Institut für Ernährungswissenschaft, Biochemie der Ernährung, Universität Potsdam, Potsdam-Rehbrücke
  • 2Institut für Ernährungswissenschaft, Biochemie der Ernährung, Universität Potsdam, Potsdam-Rehbrücke
  • 3Institut für Ernährungswissenschaft, Universität Potsdam, Nuthetal
  • 4Deutsches Institut für Ernährungsforschung, Potsdam-Rehbrücke
  • 5Deutsches Institut für Ernährungsforschung, Potsdam-Rehbrücke

Die verringerte Expression des Indy Gens (Indy=I am not dead yet) führt in Drosophila melanogaster zu einer Zunahme der Lebensspanne durch Mechanismen, die der durch kalorische Restriktion ausgelösten Repression der Indy-Expression ähnlich sind. Das Säugetier Indy-Homolog kodiert einen Transporter für Citrat, Succinat, Malat und Pyruvat und wird vorwiegend in der Leber exprimiert. Die Daten aus Drosophila legen nah, dass das Hungerhormon Glucagon die Indy-Expression in Säugetieren regulieren kann. Hepatozyten wurden aus männlichen Wistar-Ratten bzw. C57 BL/6J Mäusen isoliert und für Promotorstudien mit Indy-Promotor-/Luciferase-Reportergenplasmiden transfiziert. Die Hepatozyten wurden für 24h kultiviert, mit Glucagon stimuliert, die Indy mRNA-Expression mittels real-time PCR bestimmt und die Aktivierung des Indy-Promotors durch Luciferaseaktivitätsmessungen analysiert. In Rattenhepatozyten induzierte Glucagon nach 4h die Indy mRNA mit einem Maximum bei 10 nM (6-fach). Im Gegensatz dazu beeinflusste Glucagon die Indy mRNA-Expression in Hepatozyten aus C57 BL/6J Mäusen nicht. Ein 2.2 kb Fragment des Indy-Promotors aus C57 BL/6J Mäusen besaß eine basale Aktivität (4-fach) in Maus- jedoch nicht in Rattenhepatozyten. Glucagon beeinflusste die Aktivität des Maus Indy-Promotors nicht. Glucagon (10 nM) steigerte die Aktivität eines Fragments des Ratten-Indy Promotors bis -1917 in Rattenhepatocyten 2.5-fach. Die Glucagon-abhängige Aktivierung war in einem verkürzten Indy-Promotor-Fragment bis -324 stärker (10-fach), eine Verkürzung bis -290 hob die Glucagon-abhängige Aktivierung auf. Glucagon reguliert die Indy-Expression in Spezies-spezifisch unterschiedlich. Im Gegensatz zur Maus ist in der Sequenz des Indy-Promotors aus der Ratte im Bereich von -313 ein potentielle Bindungsstelle für den Transkriptionsfaktor CREB lokalisiert, welcher nach Aktivierung durch Glucagon zu einer Induktion von Indy in Rattenhepatozyten, jedoch nicht in Maushepatozyten führen könnte.