Z Gastroenterol 2011; 49 - P2_49
DOI: 10.1055/s-0030-1269566

Einflüsse Genisteins auf den hepatischen Lipidstoffwechsel im in-vitro Steatosis-Modell

A Krüger 1, S Lünse 2, C Brühmann 2, M Glanemann 2, D Knobeloch 3
  • 1Department of General, Visceral, and Transplantation Surgery, Charité-Campus Virchow, Universitatsmedizin Berlin, Berlin
  • 2Charite, Campus Virchow-Klinikum, Abteilung f. Allg.-, Visc.- und Transplantationschirurgie, Berlin
  • 3Department of General, Visceral and Transplantation Surgery, Charité Universitätsmedizin Berlin, Berlin

Es wird vermutet, dass Genistein die hepatischen Lipidwerte durch einen Anstieg von Peroxisome Proliferator Activated Receptor Typ α (PPARα) und/oder duch eine Abnahme von aktiviertem Sterol Regulatory Element Binding Protein type 1c (SREBP1c) verbessert. In einem in-vitro Steatosis-Modell an HuH-7-Zellen und primären humanen Hepatozyten untersuchten wir die Einflüsse Genisteins auf den Lipidmetabolismus sowie die vermutlichen Angriffspunkte und den Einfluss auf die Signaltransduktion. Die Zellen wurden zunächst mit Oleat/Palmitat (2: 1) 0,5mM und anschließend 24h mit bis zu 90µM Genistein behandelt. Außerdem wurde Estradiol, der Estrogenrezeptor-Antagonist ICI182780 oder der MEK1/2-Inhibitor PD98059 verwendet, um mögliche Signalwege aufzuklären. Der Lipidgehalt wurde photometrisch nach Ölrot- und SRB-Färbung ermittelt. Zytosol- und Kernprotein wurde isoliert und SREBP1c und PPARα mittels Western Blot gemessen. Weiterhin wurde der mRNA-Gehalt von SREBP1c, PPARα, Fatty Acid Synthase (FASN), Carnitine-Palmitoyl-Synthase Typ 1 Leberform (CPT1L) und Long Chain Acyl-CoA-Synthetase (ACSL) mittels qRT-PCR ermittelt. Genistein senkte konzentrationsabhängig den Lipidgehalt beider Zelltypen. Nukleäres PPARα stieg signifikant nach 60 und 90µM Genisteingabe. Auch wurde ein erhöhter mRNA-Gehalt an PPARα, CPT1L und ACSL gemessen. Die induzierte Steatosis führte zu erhöhten SREBP1c- und FASN-Werten, welche Genistein wiederum senkte, obgleich statistisch nicht signifikant. PD98059 beeinflusste SREBP1c nicht, aber senkte PPARα. Weder ICI182780 noch Estradiol änderten den Effekt Genisteins auf PPARα und SREBP1c. Genistein senkte den Lipidgehalt steatotischer primärer humaner Hepatozyten sowie HuH-7-Zellen effektiv. Erhöhte PPARα-, CPT1L- und ACSL-Werte deuten darauf hin, dass Genistein die β-Oxidation durch eine Steigerung an PPARα verstärkt. Weiterhin senkte Genistein SREBP1c und die Fettsäuresynthese. Genistein kann so die Lipidakkumulation von humanen Hepatozyten reduzieren.