Z Gastroenterol 2011; 49 - P3_05
DOI: 10.1055/s-0030-1269620

Nachweis und Quantifizierung transplantierter, hepatozytär differenzierter, humaner mesenchymaler Stammzellen bei NASH in der immundefizienten Maus

S Brückner 1, S Pelz 1, P Stock 2, S Ebensing 1, M Hempel 1, K Richter 1, B Christ 1
  • 1Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Molekulare Hepatologie, Halle/Saale
  • 2Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, KIM I, ZAMED, AG „Molekulare Hepatologie“, Halle

Hintergrund: Die nicht-alkoholische Steatohepatitis (NASH) ist ein Erkrankungsbild, welches aufgrund des westlichen Lebensstils immer häufiger auftritt und meist nur sehr spät erkannt wird. NASH ist ein Risikofaktor für ein HCC, das oft einer Lebertransplantation bedarf. Aufgrund des Mangels an Spenderorganen bietet die Zelltransplantation eine neue therapeutische Möglichkeit zur Behandlung von NASH.

Methoden: Immundefiziente Pfp/Rag2-/- -Mäuse wurden über 5 Wochen mit einer Methionin-Cholin-freien (MCD) Diät gefüttert. Humane mesenchymale Stammzellen (MSC) wurden aus Knochenmark isoliert, zu hepatozytären Zellen differenziert und 1,5×106 Zellen über die Milz in die Leber transplantiert. Die Tiere erhielten die MCD-Diät bis zur Leberentnahme weiter. Die Detektion der transplantierten Zellen erfolgte histologisch mittels HepPar1-Färbung nach 24h und 7 Tagen. Deren Lokalisation wurde anhand der GS-Färbung ermittelt. Zusätzlich wurde der Anteil transplantierter Zellen in der Leber mit Hilfe von FACS-Analysen 7 Tage nach Transplantation bestimmt. α-SMA und TNF-α wurden mittels semi-quantitativer RT-PCR bestimmt.

Ergebnisse: 24h und 7 Tage nach der Zelltransplantation konnten transplantierte humane Zellen in der Mausleber histologisch nachgewiesen werden, wobei nach 24h deutlich größere Cluster detektierbar waren. Die transplantierten humanen Zellen sind zu beiden Zeitpunkten in den periportalen Bereichen der Mausleber lokalisiert. Insgesamt betrug der Anteil der transplantierten humanen Zellen an der Hepatozytenanzahl in der Mausleber 1,5%. Der Fibrosemarker α-SMA sowie der Marker einer akuten Entzündung TNF-α waren 7 Tage nach Transplantation signifikant erniedrigt.

Schlussfolgerung: Hepatozytär differenzierte mesenchymale Stammzellen persistieren nach Transplantation bei NASH in der Leber. Sie könnten zur Verbesserung der NASH durch die Verringerung von Entzündung und Fibrose beitragen.