Z Gastroenterol 2011; 49 - P3_31
DOI: 10.1055/s-0030-1269646

Einsatz von farbstoff-markierten Antikörpern im Nah-Infrarot (NIR)- Bereich für nicht-invasive bildgebende Verfahren zum Monitoring transplantierter Hepatozyten im Rattenmodell

P Stock 1, K Weber 2, S Ebensing 2, H Caysa 3, B Christ 2
  • 1Klinik für Innere Medizin I (ZAMED), Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle
  • 2Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Molekulare Hepatologie, Halle/Saale
  • 3Klinik für Innere Medizin IV, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle

Bildgebende Verfahren gewinnen an Bedeutung für das Monitoring neuartiger Zelltherapeutika zur Regeneration von erkrankten Organen. Ziel der Studie war es, Farbstoffe für optische Nachweisverfahren im NIR-Bereich zu identifizieren, mit denen transplantierte Hepatozyten im Rattenmodell in vivo nachgewiesen werden können.

Für die Studien wurden Hepatozyten aus wildtyp und CD26-defizienten sowie Lebern aus F344-Ratten eingesetzt. Es wurden 6 Farbstoffe im Emissionsbereich 699–801nm in einem Gerät zum multispektralen Imaging (Maestro) untersucht. Die Farbstoffe DY676-, 681-, 776-NHS-Ester wurden über die Aminfunktion des CD26-Antikörpers gebunden. Die Farbstoffe DY777, 782, 800 wurden auf ihre Affinität hin, unspezifische Bindungen mit Zellbestandteilen einzugehen, getestet. Die Regions-of-Interests (ROI) wurden in definierten Gemischen aus CD26-positiven und -negativen Hepatozyten erfasst, um eine Quantifizierung der Signale im Maestro zu erlauben. Die Bestätigung erfolgte durch Flowzytometrie.

Bei den Farbstoffen DY776, 777, 782, 800 wurden unspezifische Bindungen mit Zellbestandteilen detektiert, so dass diese für in vivo Studien ungeeignet sind. Die Antikörperkonjugate mit den Farbstoffen DY676 und DY681 banden spezifisch an CD26-positive Hepatozyten. Dabei besaß DY676 eine ungenügende Quantenausbeute. DY681 zeigte bei Gemischen mit 100%, 85%, 50%, 15% und 0% CD26-positiven Zellen, ROIs von 372, 375, 244, 102 bzw. 9 [scaled counts/s]. In der Flowzytometrie wurden 99%, 78%, 56%, 21% bzw. 0,2% der CD26-positiven Zellen erfasst. Die Behandlung einer wildtyp-Leber in situ mit dem DY681-Konjugat zeigte im Maestro Autofluoreszenz A) und positive Signale B) der ganzen Leber bei 328ms Belichtungszeit.

Mit Hilfe des DY681-Konjugats ist es möglich, ein nicht-invasives bildgebendes Verfahren zum Monitoring von transplantierten Hepatozyten durchzuführen. Dadurch kann Verteilung und Menge der Zellen im Verlauf beobachtet und somit die Anzahl an Tierversuchen verringert werden.

Fig.1