Z Gastroenterol 2011; 49 - V3_02
DOI: 10.1055/s-0030-1269654

Intraoperative Kontrastmittelsonografie verbessert die Detektion von Leberraumforderungen vor chirurgischer Resektion

J Schneider 1, M Loss 2, M Scherer 2, S Farkas 2, HJ Schlitt 3, EM Jung 1
  • 1Institut für Röntgendiagnostik, Universitätsklinkum Regensburg, Regensburg
  • 2Klinik und Poliklinik für Chirurgie der Universität Regensburg, Regensburg
  • 3Department of Surgery, University of Regensburg, Regensburg

Einleitung: Die Diagnostik von Leber-Raumforderungen konnte mittels CT und MRT in ihrer Sensitivität und Spezifität in den letzten Jahren zunehmend verbessert werden. In vielen Zentren erfolgt zudem die intraoperative Sonografie (IOUS). Zahlreiche Studien konnten deren Nutzen bei der Detektion weiterer–präoperativ nicht erkannter–Leberherde belegen. Mit der vorliegenden Arbeit soll der Stellenwert der intraop. hochauflösenden Kontrastmittel-Sonografie (CEUS) bezüglich einer Verbesserung der Diagnostik und Charakterisierung von Lebertumoren abgebildet werden. Patienten und Methoden: In einer prospektiven Studie wurde bei 50 Patienten (mittleres Alter 59,3 (8–78) Jahre±15,8) vor Resektion einer oder mehrerer Leber-Raumforderungen eine intraop. CEUS durchgeführt. Bei den zugrundeliegenden Lebertumoren handelte es sich um HCCs (n=13), kolorektale Lebermetastasen (n=26), CCCs (n=3), und andere (n=8). Die Patienten erhielten präop. entweder eine CT (n=31) oder MRT (n=21), in einzelnen Fällen lag auch eine PET-CT (n=8) vor. 6 Patienten hatten eindeutige Befunde von auswärtig durchgeführten bildgebenden Verfahren. Die Anzahl der durch die präop. Schnittbildgebung detektierten Herde wurde mit den Ergebnissen des intraop. CEUS (n=50) verglichen. Ergebnisse: Bei 27 von 50 Patienten (54%) konnten mittels intraop. CEUS zusätzliche Herde diagnostiziert werden (min 1, max >5, mittlere Größe 8mm (4–12)). Dies führte bei 23 Patienten (46%) zu einer Änderung des chirurgischen Vorgehens, in 9 Fällen wurde eine Radiofrequenzablation (18%) durchgeführt. Die Therapieänderungen durch zusätzlich detektierte Herde waren statistisch signifikant [p<0,05, Fisher Test]. Fazit: Durch den Einsatz von intraop. CEUS kann die Sensitivität der Erkennung von Leberraumforderungen verbessert werden, was in vielen Fällen eine Änderung des chirurgischen oder interventionellen Therapiekonzeptes zur Folge hat und letztendlich Auswirkungen auf das klinische Outcome.