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DOI: 10.1055/s-0030-1270346
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York
Ungewöhnliche Anfälle – Sibirisch-stämmiger Patient mit zystischer Hirnerkrankung
Publication History
Publication Date:
13 December 2010 (online)

Anamnese
Ein 29-jähriger Patient emigrierte 2002 von Sibirien nach Deutschland, wo er als Heizungsinstallateur tätig war. Er wurde uns im März 2007 erstmals mit Kopfschmerzen, Schwankschwindel, Gangataxie und linksseitig betonter Parese der unteren Extremität zugewiesen. In der Vorgeschichte war aufgrund einer hepatischen, alveolären Echinokokkose eine atypische rechtsseitige Leberteilresektion mit anschließender, 18-monatiger Mebendazoltherapie erfolgt.
Laborchemisch zeigte sich jetzt eine Eosinophilie. Die Echinokokkenserologie war in verschiedenen immunologischen Testverfahren (EIT = „enzyme-linked immunotransfer blot“, IHA = indirekte Hämagglutination und Immunoblot) positiv. Im Thorax-CT zeigten sich 2 kleine kalzifizierte Läsionen in der rechten Lunge. Im Schädel-MRT fielen beidseitige zystische Veränderungen mit einem umgebenden Ödem auf, das auf eine pulmonale und zerebrale Echinokokkose hinwies [Abb. 1].
Abb. 1 Zystische Läsionen mit Umgebungsödem (MRT 2007).
Literatur
- 1 Homeida M, Leahy W, Copeland S et al.. Pharmacokinetic interaction between praziquantel and albendazole in Sudanese men. Ann Trop Med Parasitol. 1994; 88 551-559
- 2 Brunetti E, Kern P, Vuitton DA. Writing Panel for the WHO-IWGE. Expert consensus for the diagnosis and treatment of cystic and alveolar echinococcosis in humans. Acta Trop. 2010; 114 1-16
- 3 Moro P, Schantz PM. Echinococcosis: a review. Int J Infect Dis. 2009; 13 125-133
Korrespondenz
Dr. Claudia Röder
I. Medizinische Klinik und Bernard-Nocht-Klinik für Tropenmedizin Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Martinistraße 52
20246 Hamburg
Email: croeder@uke.de