Zusammenfassung
Personen, die in ihrer Kindheit interpersonellen Traumatisierungen ausgesetzt waren,
haben im Erwachsenenalter ein signifikant erhöhtes Risiko erneut traumatisiert zu
werden. Trotz der hohen Prävalenz sowohl von Traumatisierungen in der Kindheit als
auch von Reviktimisierungen im Erwachsenenalter sind die psychologischen Mechanismen,
die Reviktimisierungen zugrunde liegen bisher nicht ausreichend geklärt. In der vorliegenden
Literaturübersicht werden die empirische Befundlage und Theorien zu Reviktimisierung
dargestellt und diskutiert. Abgeleitet aus der aktuellen Datenlage wird ein bio-psycho-soziales
Modell der Reviktimisierung entwickelt.
Abstract
Survivors of child interpersonal traumas are at increased risk of revictimisation
in adulthood. Despite high prevalences of childhood victimization as well as adulthood
revictimisation knowledge of psychological mechanisms underlying revictimisation is
deficient. The present review describes and discusses different findings and theories
on revictimisation. Derived from updated findings a bio-psycho-social model of vulnerability
to revictimisation is developed.
Schlüsselwörter
Reviktimisierung - Trauma - sexueller Missbrauch - Misshandlung - PTBS
Key words
revictimisation - trauma - childhood sexual abuse - maltreatment - PTSD
Korrespondenzadresse
Estelle Bockers
Freie Universität Berlin
Klinische Psychologie und
Psychotherapie
Habelschwerdter Allee 45
14195 Berlin
Email: estelle.bockers@fu-berlin.de