Zeitschrift für Komplementärmedizin 2011; 3(3): 56-57
DOI: 10.1055/s-0030-1271091
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Vier Fachleute – vier Behandlungsstrategien – Therapie vaginaler Infekte

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Publication Date:
27 June 2011 (online)

Aromatherapie bei vaginalen Infekten

Vaginale Infekte können sowohl mykotische als auch bakterielle oder virale Ursachen haben, die gynäkologisch abgeklärt werden müssen. Sehr verbreitet sind Candida-albicans-Mykosen; aber auch Trichomonaden- sowie Herpes-genitalis-Infektionen treten immer häufiger auf. Sie werden v. a. durch Geschlechtsverkehr übertragen.

Infekte entstehen immer dann, wenn der natürliche Säureschutzmantel der Scheide und die Immunabwehr gestört sind oder das Immunsystem z. B. durch Antibiotika oder seelische Probleme aus dem Gleichgewicht geraten ist.

Normalerweise hat die Schleimhaut zum natürlichen Schutz gegen Infektionen ein saures Milieu. Unter hormonellen Einflüssen (Empfängnisbereitschaft, Schwangerschaft, orale Verhütungsmittel) kommt es zur basischen Umwandlung. Die Gefahr einer Infektion ist in solchen Zeiten erhöht. Auch zu häufiges Waschen im Intimbereich mit konventionell hergestellten Intimlotionen oder die Verwendung von Intimsprays kann die Vaginalflora empfindlich stören.

Vaginalpilz (genitale Kandidose)

Sie lässt sich erfahrungsgemäß erfolgreich mit ätherischen Ölen behandeln. Sie äußert sich in Jucken und Ausfluss. Die Beschwerden sollten vom Frauenarzt abgeklärt und nach Abklingen der Beschwerden ärztlich kontrolliert werden. Auch wenn in einer sexuellen Beziehung nur ein Partner betroffen ist, sollten beide prophylaktisch behandelt werden.

Tampon. In 30 ml Johanniskraut- und 20 ml Aloe-Vera-Öl jeweils 7 Tr. Palmarosa, 4 Tr. Litsea, 2 Tr. Speiklavendel, 2 Tr. Rosengeranie, 4 Tr. Manuka, 3 Tr. Muskatellersalbei, 2 Tr. Tea Tree geben, in einer 50-ml-Braunglasflasche gut verschütteln. Tampon eintauchen und in die Vagina einführen. Morgens, mittags und abends wechseln. Während der Periode erübrigt sich die Behandlung.

Scheidenspülung/Waschung. Eine tägliche Scheidenspülung verstärkt die Wirkung der Tamponmischung. Die Waschung ist für Männer ebenfalls sinnvoll. Grundmischung: 30 Tr. Palmarosa, 10 Tr. Litsea, 10 Tr. Speiklavendel, 10 Tr. Rosengeranie, 10 Tr. Manuka, 15 Tr. Niaouli, 5 Tr. Tea Tree, 10 Tr. Benzoe. 5 Tr. der Grundmischung und 2 EL Apfelessig in 200 ml warmes Wasser geben (im Waschbecken). Scheidenspülung mit einer Klistierspritze (in der Apotheke erhältlich) durchführen. Für eine Waschung die Waschlappen jeden Tag wechseln und auskochen oder Einmal-Waschlappen benutzen.

Vaginalzäpfchen (Ovula) können alternativ oder zusätzlich zur Scheidenspülung eingesetzt werden. 200 mg/2-g-Suppositorien enthalten: Ol. Cymbopogon mart. (Palmarosaöl) 75 mg, Ol. Pelargonium x asp. (Rosengeranienöl) 30 mg, Ol. Leptospermum scop. (Manukaöl) 30 mg, Ol. Melaleuca alt. (Tea-Tree-ÖI) 20 mg, Stadimol q. s. 3-mal täglich 1 Zäpfchen in die Vagina einführen.

© Werner M, von Braunschweig R. Praxis Aromatherapie. Stuttgart: Haug; 2006

Monika Werner

Monika Werner

Le Village

11330 Montjoi

Frankreich

Email: em.werner@orange.fr

Dr. med. Veronika Lang, Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe

Yorckstraße 71

10965 Berlin

Email: dr.lang@aerzte-berlin.de

Dr. Manuela Lavall-Gottschalt

Abt. Gynäkologische Endokrinologie und Fertilitätsstörungen
Universitätsfrauenklinik

Voßstraße 9

69115 Heidelberg

Email: manu.lavall@web.de

Heide Fischer, Ärztin

Gerberau 26

79098 Freiburg

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