Frauenheilkunde up2date 2011; 5(3): 145-147
DOI: 10.1055/s-0031-1271535
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Stand der Präimplantationsdiagnostik in Deutschland

K. Diedrich
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Publication Date:
30 June 2011 (online)

Einleitung

Eine Disposition zur Vererbung von genetisch determinierten, unheilbaren Erkrankungen bedeutet für betroffene Elternpaare eine schwere Belastung. Während die einen diesen Umstand akzeptieren können und entweder mit der Kinderlosigkeit oder aber mit einer möglichen unheilbaren Erkrankung ihres Kindes leben lernen, ist für andere dieser Umstand ein nicht zu bewältigendes Problem.

Die Technik der pränatalen Diagnostik ist eine Antwort auf dieses Problem und zeigt die Bereitschaft der Gesellschaft, auf diese Situation zu reagieren. Eine entsprechende Diagnostik ist nach Amniozentese oder Chorionzottenbiopsie im 1. Trimester der Schwangerschaft möglich geworden. Nach Kenntnis des Resultats durch pränatale Diagnostik muss sich das Elternpaar entscheiden, ob es den nun bekannten Status des ungeborenen Kindes akzeptiert und sich auf die Geburt eines kranken Kindes vorbereitet oder einen Schwangerschaftsabbruch durchführen lässt.

Eine Alternative ist, bereits vor Eintritt einer Schwangerschaft eine Diagnostik am Embryo im Reagenzglas noch vor der Implantation durchzuführen und die Schwangerschaft mit dem Wissen beginnen zu können, dass die infrage kommende Erbkrankheit mit größter Wahrscheinlichkeit nicht vorliegt. Dieser Wunsch wird von der überwiegenden Zahl der betroffenen Paare geäußert.

Literatur

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  • 5 Diedrich K, Ratzel G, Griesinger G et al. Die Präimplantationsdiagnostik nach dem Urteil des Bundesgerichtshofs 2010.  Frauenarzt. 2010;  52 832-841

Prof. Dr. med. Dr. h. c. mult. K. Diedrich

Universitätsfrauenklinik Schleswig-Holstein · Campus Lübeck · Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Ratzeburger Allee 160

23538 Lübeck

Email: klaus.diedrich@uk-sh.de

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