Einleitung: Proportional Assist Ventilation (PAV) ist ein innovativer Beatmungsmodus, bei dem
kontinuierliche Resistance und Compliance der Lunge gemessen wird. Ziel der Studie
ist es durch ein Belastungsprotokoll die bessere Anpassung von PAV vs. PSV an die
Atemarbeit zu zeigen
Methoden: Es wurden 8 invasiv beatmete Patienten der Intensiv- und Weaningstation unserer Klinik
in die Studie aufgenommen. Diese wurden mit dem Intensivrespirator Tyco Bennett 840+
beatmet. Das Protokoll sieht eine stufenweise steigende Belastung über insgesamt 20min
vor. Folgende Parameter werden erfasst: expiratorisches Tidalvolumen (Vte), Spitzendruck
(P_c_max), Atemfrequenz (AF) und expiratorisches Atemminutenvolumen (Mve). Vor und
nach der Belastungsphase wird die Borg Skala evaluiert.
Resultate: Im PAV Modus wird im Gegenteil zum PSV Modus ein deutlich geringeres Vte und ein deutlich
geringerer P_c_max gemessen (Vte Ruhe: 471ml vs. 637ml, P_c_max Ruhe: 16,7 cmH2O vs.
21,3 cmH2O). Mit steigender Belastung erhöht sich das Vte um 28% und der P_c_max um
21%. Im PSV Modus wird nur eine Erhöhung von 1,30% erreicht, sowie keine Steigerung
im P_c_max (Vte 10J: 651ml vs. 637ml; P_c_max 10J: 21,2 cmH2O vs. 21,2 cmH2O). Das
Mve steigert sich bei Maximalbelastung um 43% im PAV Modus und um 41% im PSV Modus
(Mve Ruhe: 9,6l vs. 10,1l; 10J: 16,8l vs. 17,1l). Die Analyse der BGA zeigt, das PAV
näher zum Optimum pH von 7,40 reguliert. Der pH Abfall ist in beiden Modi ähnlich
(pH 10J: 7.376 vs. 7.390). In der BORG Skala findet sich kein Unterschied zwischen
PAV und PSV Modus.
Zusammenfassung: PAV scheint eine bessere Anpassung an wechselnde Beatmungsbedürfnisse der Patienten
zu bieten. Während im PSV Modus das Atemminutenvolumen eher über eine Erhöhung der
Atemfrequenz erzielt wird, wird im PAV Modus das steigende Atemminutenvolumen durch
ein Erhöhung des Tidalvolumens erreicht.