Die „hot tub lung“ (HTL) ist bislang vor allem in Europa, seltene Ursache einer granulomatösen
Lungenerkrankung, die durch die Nutzung von Whirlpools und Inhalation von nicht-tuberkulösen
Mykobakterien (NTM) gekennzeichnet ist. Sie wird zu der Gruppe der exogen-allergischen
Alveolitis (EAA) gezählt, wobei die entzündliche Reaktion der Alveolen durch eine
Hypersensivitätsreaktion als Folge einer Inhalation von organischen Dämpfen ausgelöst
wird. Die HTL wird in Europa wenig wahrgenommen und entsprechend selten diagnostiziert,
auch existieren keine Richtlinien für Diagnostik und Therapie. Wir berichten den diagnostischen
Verlauf einer Patientin, die mit dem Verdacht auf EAA an unserem Zentrum vorgestellt
wurde. Dabei handelte es sich um eine 51-jährige Patientin mit dem Leitsymptom chronischer
Husten, welcher seit 5 Monaten besteht. Beginn und Exazerbation der Beschwerden war
eng mit der Benutzung ihres Whirlpools assoziiert. Nachdem sich die Beschwerden nicht
spontan besserten wurde die Patientin beim Lungenfacharzt vorgestellt, welcher eine
systemische Steroidtherapie begann. Daraufhin kam es zur Linderung der Beschwerden
und sie wurde an unserem Zentrum vorgestellt. Die klinische Untersuchung war unauffällig
gewesen. Im HR-CT des Thorax zeigte sich neben Milchglastrübungen ein diffuses Airtrapping,
die thorakalen Lymphkonten waren unauffällig. Mittels transbronchialer Biposie konnte
eine granulomatöse Entzündung nachgewiesen werden, die BAL zeigte einen erhöhten CD4/CD8-Quotient
von 3,59. Es fanden sich keine säurefesten Stäbchen, Mycobacterium avium complex (MAC)-PCR waren negativ. Auch wenn in der BAL keine säurefesten Stäbchen
nachzuweisen waren, kann aufgrund der sonst typischen Anamnese und der weiteren Befunde
(BAL, HR-CT, Histologie) von einer HTL ausgegangen werden. Die Patientin wurde angewiesen
die Nutzung ihres Whirlpools aufzugeben und mit einer systemischen Steroidtherapie
behandelt. Darunter kam es zu einer klaren Besserung der Beschwerden.