Z Gastroenterol 2011; 49(10): 1395
DOI: 10.1055/s-0031-1273482
Editorial

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Editorial Sonderheft Gastroenterologische Onkologie 2011

Editorial Special Edition Gastrointestinal Oncology 2011A. Reinacher-Schick1
  • 1Medizinische Klinik, Knappschaftskrankenhaus, Ruhr-Universität Bochum
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Publication History

Manuskript eingetroffen: 3.6.2011

Manuskript akzeptiert: 9.6.2011

Publication Date:
30 September 2011 (online)

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

auch aufgrund der demografischen Entwicklung einer älter werdenden Bevölkerung werden maligne Tumoren die Herzkreislauferkrankungen spätestens in 20 Jahren als Todesursache Nummer 1 in der Westlichen Welt ablösen. Dies stellt uns vor große Herausforderungen im Hinblick auf Diagnostik, Früherkennung, und Therapie auch von Krebserkrankungen des Gastrointestinaltrakts.

Eine interdisziplinäre Zusammenarbeit, die zunehmende Personalisierung der Medizin sowohl in Diagnostik als auch in der Therapie und die Entwicklung und Etablierung evidenzbasierter Empfehlungen und Strukturen haben die Gastroenterologische Onkologie in den letzten Jahren wesentlich geprägt und werden ganz entscheidend die Inhalte des Faches in Zukunft mitbeeinflussen.

Funktionierende interdisziplinäre Schnittstellen sind für die optimale Patientenversorgung essenziell, und kaum eine andere onkologische Fachrichtung ist so stark darauf ausgerichtet wie die Gastrointestinale Onkologie. Diese Interdisziplinarität in Diagnostik und Früherkennung, in der operativen und systemischen Therapie werden in diesem Sonderheft unter Einbeziehung der Pathologie und der Viszeralchirurgie in den Manuskripten zu Pankreastumoren und zur R-Klassifikation duktaler Adenokarzinome des Pankreas sowie zur Hepatotoxizität nach Chemotherapie vor Leberresektionen aufgegriffen.

Seit nunmehr 5 Jahren bilden die Darmkrebszentren einen wichtigen Bestandteil der Versorgungsstrukturen von Patienten mit Gastrointestinalen Tumoren. Hier und in den neu etablierten Onkologischen Zentren werden Patienten evidenzbasiert auf dem Boden von Empfehlungen gemeinsam erarbeiteter S 3-Leitlinien diagnostiziert und behandelt. Im Nationalen Krebsplan (NKP) werden die Änderungen, die in unserem Gesundheitssystem als Antwort auf die steigenden Krebspatientenzahlen notwendig sind, aufgegriffen; ein hier bereits sehr weit fortentwickeltes Handlungsfeld beschäftigt sich mit der Verbesserung der Früherkennung u. a. gastrointestinaler Tumoren. Die Inhalte dieses für Gastroenterologen so wichtigen Themenkomplexes werden vom Sprecher und namhaften Mitgliedern der Arbeitsgruppe in diesem Heft zusammengefasst und interpretiert.

Die Personalisierung der Therapie von Patienten mit gastrointestinalen Tumoren ist ein weiterer Schwerpunkt dieses Themenhefts mit einer Arbeit zu Biomarkern unter einer antiangiogenetischen Therapie: Insbesondere im Bereich der zielgerichteten Therapien ist es in den letzten Jahren gelungen, die Effizienz der Tumorbehandlung weiter zu optimieren, allerdings nicht selten begleitet von deutlich steigenden Behandlungskosten, sodass diese sinnvoll eingesetzt werden müssen. Außer einer evidenzbasierten Therapie steht hier die Identifizierung von Biomarkern, die ein Ansprechen auf eine Therapie vorhersagen können, im Vordergrund.

Das Ihnen vorliegende Sonderheft soll die Entwicklung aus den oben genannten Bereichen schlaglichtartig widerspiegeln und zusammenfassen – darüber hinaus zukünftige Entwicklungen auf nationaler und internationaler Ebene skizzieren.

Ihre

Anke Reinacher-Schick

PD Dr. Anke Reinacher-Schick

Medizinische Klinik, Knappschaftskrankenhaus, Ruhr-Universität Bochum

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Fax: ++ 49/2 34/29 93 409

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