Einleitung:
Das genomische Grading des Oncotype DX Tests legt einen individuellen Risikoscore
(RS) als Entscheidungsdeterminante für die adjuvante Therapie des rezeptorpositven
Mammakarzinoms fest. Auf der Basis retrospektiver Analysen wird unabhängig vom Nodalstatus
ab einem RS>25 von einem Benefit der adjuvanten Chemotherapie ausgegangen. Ca. 30%
der getesteten Patientinnen erfahren einen Wechsel der Therapieentscheidung. Zunehmend
wird außerhalb klinischer Protokolle über die Oncotype DX Testdurchführung aufgeklärt;
eine gesicherte Kostenübernahme (KÜ) besteht nicht.
Material und Methoden:
Bei 37 Patientinnen wurde der Oncotype DX durchgeführt: bei 21 i.R. der Plan B Studie
und bei 16 Patientinnen 1/2010–1/2011 als zusätzliche Diagnostik; 7 zur Zweitmeinung
nach auswärtiger Therapieempfehlung, 6 nach auswärtiger Primärtherapie und 3 Patientinnen,
die die Ein- und Ausschlusskriterien der Studie nicht erfüllten (Zeitfenster, Alter).
Ergebnisse:
Bei 11 (68,75%), davon bei allen Zweitmeinungs- der 16 Patientinnen wurde die anhand
der üblichen Risikokriterien getroffene Therapieempfehlung verändert, zweimal (18,2%)
zur Chemotherapie (RS >25) und 9 mal (81,8%) zur ausschließlich endokrinen Therapie
(RS <18). Eine KÜ durch die KK erfolgte bei 4 Patientinnen, bei 5 abgelehnt und Widerspruch
eingelegt. Therapieempfehlungen vor und nach Oncotype DX, RS und ökonomische Einzelfallkalkulationen
werden im Detail dargestellt.
Zielsetzung:
Der Benefit für die Patientinnen liegt in der individualisierten prädiktiv präziseren
Therapieentscheidung, für das Gesundheitssystem in der Gesamtkostenerparnis. Ähnlich
der klinischen Routinediagnostik ist die Decision Impact Studie, die Daten zur Entscheidungssicherheit
seitens Ärzte und Patientinnen bei N+/N- Patientinnen aufzeigen wird. Bereits jetzt
lässt sich schlussfolgern, dass der Oncotype DX bei Beachtung der Indikation sinnvoll
und kosteneffektiv und eine Erstattung zu fordern ist.